Gedichte über Trauer (Seite 68)

Klopf wo anders an, Sensemann

Warum jetzt,
geh vorbei.
Kennst mich nicht,
bin dir doch einerlei.

Geh nur,
lass mir meine Lebensspur.
Habe noch viele Pläne,
nach Erfahrungen ich mich sehne.

Klopf wo anders an,
Sensemann.
Wähle ein anderes aus,
wir wollen kein Trauerhaus.

Doch er hörte nicht aufs Flehen,
er musste mit Gevatter Tod gehen!

Gebettet in Seide

Aufgebahrter Sarg, gebettet in Seide,
darin liegst du,
gefaltene Hände, letzter Segen.

Rote Rosen, weißer Sarg,
Trauerflor, dunkles Grab.

Menschenmenge, Tränenmeer,
der letzte, ist der schwerste Gang,
begleitet von Trompeten und Trauergesang.

Stille Gebete, Kerzenlicht,
Seraphime bewachen dich.

Was bleibt, deine letzte Ruhestätte,
hier still stehen, zum Himmel sehen.
Wünschte du wärst bei mir,
oder ich komme zu dir.

Goldene Lichter

Wenn Hoffnung versiecht,
Dunkelheit dich umgibt,
zünden Engel goldene Lichter an,
strahlend die Himmelsbahn.

Stehst vor dem jüngsten Gericht.
Sagst, mein Leben war schlicht und gediegen,
hatte meinen Glauben und Gottes Frieden.

Und bin ich von Erden geschieden,
meine Liebe ist bei meinen Liebsten geblieben.

Nur noch ein Paar Schuhe

Es steht nur noch ein Paar Schuhe im Flur,
du bist nun für immer weg - Stille pur.
Ich höre dich nie mehr herzlich lachen,
keine Geräusche von Sachen machen.
Unsere alte Wanduhr tick-tackt brav,
zählt Sekunden bis ich dir folgen darf.

Thomas

Verheerende Kriege

Verheerende Kriege,
blutige Siege.

Menschen gehetzt,
Denkmäler gesetzt.
Menschen gegeißelt,
Heldennamen in Stein gemeiselt.
Tote gezählt,
Mutterherz gequält.

Soldaten hatten keine Chance zum Wählen,
wer möchte die verwaisten Kinder zählen?
Wer kann auf Krieg mit Sieg stolz sein,
der hervorrief-Tod und Pein?

Gedichte über Trauer - Seite 68

Klopf wo anders an, Sensemann

Gebettet in Seide

Goldene Lichter

Nur noch ein Paar Schuhe

Verheerende Kriege