Gedichte über Trauer - Seite 325

- Fiktion -

Das Schicksal spielte ihr übel mit,
die Nachricht von seinem Unfalltod
traf sie wie ein Keulenschlag.
Drehschwindel erfasste sie,
gallenbittere Übelkeit stieg in ihr auf
eine eiskalte Faust umklammerte ihr Herz,
starr vor Schreck stockte ihr der Atem,
ihr wurde schwarz vor Augen,
dann stürzte sie hinab ins Bodenlose.

Als sie aus der Ohnmacht erwachte,
holte die Realität sie auf den Boden
der bitteren Tatsachen zurück -
ihr Leid war nicht in Worte zu fassen,
um fortan in einem Dasein ohne ihn
Fuß fassen und bestehen zu können,
musste sie ihr Leben komplett umkrempeln
und Herausforderungen bewältigen,
die teilweise ihre Kräfte überstiegen.

Mithilfe der Meditation gelang es ihr
seelische Ausgeglichenheit zu finden
und aus ihrer inneren Kraftquelle
die für sie nötige Energie zu schöpfen -
sie erstarkte aus sich selbst heraus
wie nie zuvor in ihrem Leben,
meisterte ihr schweres Schicksal
dank ihrer Seelenstärke, deren Kraft
sich auf seelisch Notleidende übertrug.

- Sie folgte ihrer Bestimmung und schulte um zur Notfallseelsorgerin -

Ich öffne die Augen

Sehe viel Glück
Nehme mir ein Stück
Geb's nicht mehr zurück

...Hoffe es wird taugen

Ich öffne die Augen

Sehe einen grauen Tag
Der noch vor mir lag
Ob ich’s mit ihm wag

...Ohne festen Glauben

Ich öffne die Augen

Es flackert ein Bild
Werde schon wild
Was wird da verhüllt

... Kann's nicht glauben

Ich öffne die Augen

Sehe dunklen Rauch
Kinder mit Blut am Bauch
spüre überall Todeshauch

… Will man Etwas rauben

Ich öffne die Augen

Bin stark deprimiert
Hat sich da einer geirrt
Warum so viele verwirrt

...Wollte man auslaugen

Ernestine Freifrau von Mollwitz


mageba

Ein Grabmahl schweigt
Das Wetter zeigt
Vögel singen
Ärmliche ringen

Soldaten treffen
Reiche scheffeln
Kinder lächeln
Hunde hächeln

Dichter dichten
Richter richten
Normale schaffen
Milliardäre raffen

Viele sind aktiv
Die Meisten positiv
Andere zerstören Leben
Fragst'e dich
- - - weswegen

Ernestine Freifrau von Mollwitz




    
    

mageba

Verstoßen
Innerlich zerbrochen
Rapide gealtert

In der Ferne
An krummen Pfaden
Graue Nebel

Noch Mensch
Umgeben mit Schleier
Voller Traurigkeit

Hinter
wilden Hecken
Ein heller Punkt

Du
meine Augenstern

Mich umgibt
ein unsagbar
schönes Gefühl

Ernestine Freifrau von Mollwitz


mageba