Gedichte über Trauer (Seite 282)

Am Grabmal

Am Grabmal

In der dunklen Friedhofserde
befindet sich ein frisches Grab;
starr, mit trauernder Gebärde,
schaust du regungslos hinab.

Tief aus deinem wunden Herzen,
dem sich einst viel Freude bot,
quellen übergroße Schmerzen,
denn dein liebster Mensch ist tot.

Blätter wirbeln in Spiralen
welk durch die gelähmte Luft,
und aus deinen Augen fallen
heiße Tränen auf die Gruft.

****

(© Friedrich Graf)

Pulverdampf und Blut

Es riecht in Osteuropa
nach Pulverdampf und Blut,
jetzt herrschen leider wieder
Verzweiflung , Krieg und Wut.

Der Frieden ist geschmolzen
wie Schnee im Sonnenlicht,
Koexistenz und Ruhe
die gibt es einfach nicht.

Es gibt nicht zu gewinnen
bei Chaos und bei Krieg,
die Menschheit wir verlieren-
der Tod erringt den Sieg.

Abschied

Die Augen sind geschlossen,
mein Herz, es schlägt nicht mehr,
manch’ Träne ist geflossen,
der Abschied fiel so schwer.
Doch meine Seele schwingt sich,
nun einer Lerche gleich,
gen Himmel frei und glücklich
bis in die Ewigkeit.

Frieden

Mein Weg ist nun zu Ende,
ich hab‘ das Ziel erreicht,
von steinigem Gelände
zu Ufern kühl und seicht.
Ich leg‘ mein Haupt nun nieder,
in Frieden ruh‘ ich sanft,
bald sehen wir uns wieder
und gehen Hand in Hand.

Im Garten

dreimal zog Stille vorbei ganz laut
immer wieder klart der Schatten
auf der Rosen wachsender Haut
Farbengrau im Tau will ermatten

zweimal sog Kälte einher mit Wimmer
immer wieder schmilzt die Kerze
auf Fragmente innen im Schimmer
Amseln spielen schon Blues im Herze

einmal flog Frieden hierher ganz leis‘
immer wieder schwelt des Rauches
Blütenblatt versteckt im dünnen Eis
Gräser wiegen Licht müden Hauches

einmal noch den Frieden fassen, leis‘
denn immer wieder klart der Schatten
auf Fragmente tief im Lichte Schimmer
Gräser wiegen Farben der Herzen Haut.

© by FRI

(inspiriert von der großartigen Hildegard Maria Rauchfuß und ihrem Gedicht „Am Fenster“)

Gedichte über Trauer - Seite 282

Am Grabmal

Pulverdampf und Blut

Abschied

Frieden

Im Garten