Weiße, glanzvolle Fassade. Auf dem Tisch steht ein Strauß gelber Rosen, als wäre das ein perfekter Ort
Doch wenn du genau hinschaust siehst du, die Rosen sind längst vertrocknet
In scheinbarer Schönheit sind sie doch verdorrt
Wenn du näher gehst, wirst du die Risse in der Fassade erkennen
Manche sind tiefer, manche kaum sichtbar
Aber insgesamt so viele, du kannst die einzelnen kaum noch benennen
Bist du nun ganz nah heran gegangen, kannst du noch weiter durch das Fenster hineinschauen
Entdeckst einen Ofen mit loderndem Feuer
Als könnte dieses Feuer da drin einen wärmen, so verlockend, an diesem Tag mit viel zu kaltem Wetter, keinem lauen
Doch bist du erst einmal drinnen, ist das Feuer längst verglüht
Schon wieder bist du auf den perfekten Schein reingefallen, als hättest du dich an diesem jetzt nicht schon zweimal verbrüht
Aber trotzdem gehst du weiter, hoffnungsvoll tiefer in das Haus hinein.
Hoffst, es wird diesmal anders sein
Denn das hier ist eigentlich dein Haus, du willst von ihm Schutz, du willst es halten, willst Liebe und willst es genauso lieben
Aber auf der anderen Seite ist es so unbequem, überall so viele Späne im alten Holzboden, die dich stechen
Du möchtest das alles nur von dir wegschieben
Immer wieder landet auch ein neues Objekt in deinem Haus
Es versucht von der Kälte, die die erdrückend steinernen Wände ausstrahlen und dem mit Spänen übersäten Boden abzulenken
Vielleicht ist das auch eine Form der Liebe und der Wärme von deinem Haus?
Du möchtest das gerne denken
Doch eigentlich, es ist nicht einmal diese manchmal so klirrende Kälte, die es so unangenehm macht in diesem Haus für dich
Es ist die Fremde. Als wäre das nicht deins
Es wirkt auf dich eher einfach wie irgendeins
Es fühlt sich nicht an wie dein zu Haus‘
Vielleicht manchmal eher, als möchtest du da nur noch raus
Denn es ist nur scheinbar das Ideal und so perfekt
Niemand erkennt an der schönen Fassade von außen, wie sehr du eigentlich an diesem hässlichen Inneren seelisch verreckst