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Gedichte über Trauer - Seite 261


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Heimweh

Im tiefen Grunde meines Herzen
fühl‘ Traurigkeit ich und Schmerzen.
Vergangen sind so viele Tage,
an denen ich mich mit Sehnsucht plage.

Voll Melancholie ich in die Ferne blicke
zurück betrachtend die Geschicke.
Wie soll ich leben – als Rest verblieben,
weil nur Erinnerung an Euch mir ist geblieben?

Familie an der Wand – als Ahnengalerie,
tagtäglich sitz‘ davor ich und betrachte sie.
Die Seele weint im Herzeleid –
meine Familie war – und ist Vergangenheit.

Die liebsten Menschen meines Lebens,
ich schau sie an und wart‘ vergebens.
Kein Lächeln, keine Umarmung mehr,
hier zu bleiben fällt mir schwer.

Das Gespräch bleibt stumm, die Umarmung erdacht,
weil das Leben ohne Euch so einsam macht.
Ich träume davon Euch wiederzusehen,
mit meinem einzigen Kinde spazieren zu gehen,

mit meinem Ziehpapa Kaffee zu trinken
und meiner geliebten Mama in die Arme zu sinken,
mit meinem Bruder beim Grillen zu sitzen
und mit allen im Sonnenlicht schwitzen.

Meinen Vater einmal sehen zu können,
doch niemand sein Grab scheint zu kennen.
Zu klein – ein Baby im Kriege ich war,
als das Unglück mit meinem Vater geschah.

Die Zeit vergeht und die Tage verrinnen,
gar manchmal ich könnt‘ vor Verzweiflung spinnen.
Stunde um Stunde ich an Euch alle denke
und in meinen Herzen Euch Leben schenke.

Wo auch immer Ihr seid meine Lieben,
Ihr ward da - und das ist als Trost mir geblieben!
Wenn dann meine Stunde endlich gekommen ist,
hört auf die Sehnsucht, die Euch so schrecklich vermißt!

19.02.2021GiselaDanisman
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