Gedichte über den Tod (Seite 242)

Depression

Du bleierne Schwere
Überfällst meinen Geist;
Du pechschwarze Leere,
Ich bin dich so leid!

Du ewig-einsame Trauer
Verschlingst meinen Leib
Mit entsetzlich-unendlicher Dauer
Wie eine Ewigkeit.

Du Schwere Nacht,
Du Depression,
Du finstere Macht,
Du Teufelssohn!

Grauzone

In der Ferne der Lichterschein
Freude und zugleich die Pein

Gedankengräber am Straßenrand
Tand, der niemals Hoffnung fand

Flatternder Wind zupft an Haaren
ein paar Funken Freude bewahren

Eine ständig geführte Schlacht
gegen das Finstre in dunkler Nacht

Der Hass wird niemals klein
auf mich, das Leben und das Sein

Das Grau verlassen ist kein Streben
denn weder will ich so weiterleben
noch möchte ich verschwunden sein
ein zum Meeresgrund gesunkener Stein

Tränen der Erinnerung

Die Angst vor meinem Tod...
Nährt meinen Wunsch nach ewigem Leben!
Ständig fühl ich mich von ihm bedroht...
Ihm zu entkommen lähmt freies Streben...

Streben nach dem Genuss im Augenblick
Alle Farben des Daseins über mich zu kippen
Risiko sei mein Begleiter beim Glücksritt
Manch Grenze gehört einfach überschritten

Trauer zieht öfter wie eine schwarze Wolke
Über mich, wenn ich trauten Seelen nachwinke
Immer mehr gehen vor mir an unbekannte Orte
Spüre, wie ich langsam im Kummer einsinke

Stehe im Regen... er wird zum Sturm
Neues Leben entsteht, altes vergeht...
Zeit ist des Todes Aussichtsturm
In seiner Sanduhr mein Leben verweht

In Tränen spiegelt sich manch Erinnerung
An Seelen, die sie einst lebendig webten
So will ich auch nach kurzer Verbitterung
Vielen Tränen nach mir Inhalt geben

Für uns alle ist klar, der Tod wird uns kriegen
Doch diese Welt hält süße Moment für uns vor
Wer es wagt, zu Lebzeiten ewig zu lieben
Geht einst tränenreich die nächste Reise empor

© meteor 2024

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