Gedichte über den Tod (Seite 202)

Noch...

Noch...

Noch halt ich fest an meinem Nein
zu dem, was trennen will vom Leben,
noch schmeck ich nicht den süssen Wein
der dunklen, sonnentrunknen Reben,

die erst gekeltert und gepresst
entfalten ihre Fülle,
erst wenn die Traube sich pressen lässt,
erfüllt sich Gottes Wille.

Doch mit den Jahren wächst der Mut
zu kosten diesen Wein,
das Keltern ist das wahre Gut,
bringt dich zu deinem wahren Sein.

Arbor vitae - die THUJA

Sauber geschnitten, quadratisch geformt
bürgerlich gezähmt und individuell genormt
So zäunt sie manch Garten und wehrt die Sicht
und steht rundum gediegen und lückenlos dicht

Doch galt sie uns einmal als Lebensbaum
mit rötlichem Stamm, ihre Form ist der Traum
In Kegelgestalt stand sie immergrün
Aufragend und würzig, feingliedrig und kühn

Anm.: Wenn andere Bäume blühen, fruchten, Blätter abwerfen oder kahl stehen, hüllt sich die Thuja in schlichtes Grün. Sie wächst langsam, manchmal kaum merklich und scheint sich menschlichen Maßen der Vergänglichkeit zu entziehen. Das macht sie zum idealen Symbol für Ewigkeit. Sie drückt Treue und Beständigkeit aus. «Arbor vitae», 'Lebensbaum' nannten Gelehrte des 18. Jahrhunderts die Pflanze. Sie gehört zu der Art der Zypressen und riecht kräftig. Bei uns ist sie selten der bis zu 20m hohe Baum, sondern fristet ihr Dasein meist als Hecke in Gärten und Friedhöfen.

Christus Pantokrator oder Imperator

Ich fühle mich wie ein Märtyrer
Im Kolosseum
Wo der römische Herrscher
die ersten Christen
tötete
Du hast leider keine Panazee
Für meine kranke Seele

Ich kann nicht schlafen
Ich kämpfe mit zwei Löwen
Ich warte auf den Daumen
des Imperators
Oder des Christus Pantokrators

Ich hoffe, dass ein von den beiden
Gut gelaunt ist
Ich bin zwar Pessimist
Und eher Atheist
Aber in einem solchen Fall
habe ich keinen anderen Wahl
Vielleicht irgendeine Dame
verbessert seine Laune

Christus Imperator
Für Dich der Tod spielt keine Rolle
Denn Du trägst eine Krone
Dein Henker ist ein Diktator
Bestimmt kein Christus Pantokrator

Gerstenbrote

Motto
Sie sammelten nun und füllten zwölf Handkörbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten welche denen, die gegessen hatten, übrig blieben (ELB J 6,13)

Gerstenbrote sind für mich gefährlich
Sie scheinen für mich sogar tödlich zu sein
Das ist aber offensichtlich
So ein Brot kann mich wirklich töten

Ich bin wie diese Brocken
Ich will arbeiten
Ora et labora
Ich höre jedoch Glocken
Das ist mein Motto
lieber Otto :)

Wera

W. B.
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Wera ist eine gute Frau!
Sie versucht alles unter einen Hut zu bringen
Sie selbst, mich, andere Dinge, ihre Probleme, meine Probleme, seine Probleme
Wera ist eine gute Frau!

Wera ist eine gute Frau!
Ich weiß nicht, ob sie Schuhe mit Plattform liebt aber vielleicht
Mit ihr ist es mir viel leicht!
Ich kenne nur ein von ihren Hemden
Sie sieht wie Knastumiform aus
Ich sitze immer im Knast
Ich bin aber für sie ein zu großer Balast
Wera ist eine gute Frau!

Ich hab' keine Arbeitsuniform
Sie will nur eine Reform
Das ist keine strenge Reform
Das ist keine "pierestrojka"
Sie will nur ein bisschen Ruhe haben
Wera ist eine gute Frau!

Ich muss mich auch um andere Kontakte kümmern
Ich bedauere alles
Mea culpa
Mea culpa
Mea maxima culpa
Wera ist eine gute Frau!

Sie hilft mit sehr viel
Aber sie kann nicht immer eine Lösung finden
Ohne sie wäre ich schon mehrmals tot
Sie hilft mir immer, sogar wenn ich bankrott
bin
Nur sie kann den Meister Tod bewältigen!
Nur sie!
Wera ist eine gute Frau!

Ich weiß, dass ich viele Probleme und Trauer ihr bereite
Aber ich bin dankbar für alles bisher Gemachtes!
Silesio meine liebe Kommilitonin
Silesio
Wera ist eine gute Frau!
Und basta!

Gedichte über den Tod - Seite 202

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