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Gedichte über den Tod - Seite 200


Mein Brief an Ottilie

Meine geliebte Otti,
ich träumte von einer neuen Realität
In er ich erwache, stärker, größer, wissender.
Du glaubst, wenn ich dereinst aufkomme
Werde ich noch kleiner sein.
Hilflos wie ein Hund in der Erde nach meinem Glück scharren.
Ich habe mich verirrt meine geliebte,
In eine Zukunft in der deine Träume versiegen.
Du hast dich geflüchtet in Intrigen.
Deine himmelsblauen Augen, trüb blickend mich an, sind heute fast grau.
Grau wie der Staub der auf uns liegt.
Mein Körper schmerzt Liebling.
Ich wünsche mir die Freiheit etwaig für uns zum ungebunden leben,
Du baust Mauern, die uns halten, überwiegend gefangen.
Die Geheiße die wir uns selbst auferlegten,
Klemmen in die wir uns selbst zwangen,
Arretiert in unseren eigenen Gewalten.
Ich spreche oft von Kunst,
Deine Violine altert in der Vitrine.
Du verstehst meine Texte nicht,
Mit deinen Worten demütigst du mich.
Du warfst in den Eimer unter der Spüle,
Was ich dir im Vollmond widmete.
Du maskierst mein Weh,
Wenn ich nachts noch an meiner Pfeife zieh.
Ich lausche deinem taktvollen Atem,
Ferner von deinem Bette aus, dein leises Amen.
Du kamst jede Nacht vor mir zu Ruh,
Im Traum liegest du bestimmt auf einem handverzierten Himmelbett,
Nicht neben mir im Stroh auf unserem schmalen Lotterbett.
Im Traum bist du sicher gesünder und gewiss nicht an meiner Seite.
Ich enttäuschte deine Mädchenträume,
Ich war nie gut begütert, gar fürstlich, ja nicht mal sonderlich gutverdienend.
Wir lebten getrennt in einer Liebschaft,
Eine Liebelei in der du dich gefangen fühltest.
Ich brachte stets meine Romanzen aufs Papier,
Du fühltest dich in meinem Leben unmerklich
In einer dunklen Nacht die du stetsfort verschliefst
Sprach dein Vater mit mir
Ich solle von dir gehen, mit mir bringest du dich nur ins Elend
Doch ich mochte unser gemeinsames Heim
In das wir trieben unsern eignen Keil
Und du in letzter Zeit nicht mehr putztest
Indem du nur noch für dich kochtest
Denn warst du so verzagt
Das du streiktest gegen mich
Als du kränker wurdest, ließ ich über Monate das schreiben
Diese Krankheit nahm uns alles
Du blühend wunderschöne Rose
Verblasstest zu knochig kalten Händen
Unser Kind erblickte nie das Licht
Ein Teil deines Lichts erlosch mithin
Du warst seither Gottesergeben
Ich suchte im Glauben vergeben konnte leicht als ungläubig weiterleben
Doch in dieser Nacht betete ich
Gott lass sie leben, deine Engel dir im Himmel ergeben, lass meinen auf Erden weiterleben.
Amen
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Wieder so alleine

Wieder so alleine

Ich wurde in eine Welt geboren ,
die nichts Gutes für mich übrig hatte,
Jahrelang habe ich mir geschworen,
Töten werde ich diese elendige Ratte.

Von Zeit zu Zeit kämpfte ich um Anerkennung und um mutterliebe,
Ich wurde älter und vergeblich war ich am suchen,
Immer wieder traf ich nur miese Diebe,
Und konnte mein Leben nur verfluchen.

Dann traf ich dich mit ganz viel Herz und Verstand,
Ohne langes Zögern kam ich in deine Familie herein,
Für dich war das überhaupt kein Aufwand,
Und ich fühlte mich wie in einem erste Klasse Fahrschein.

In guten und in schweren Zeiten ,
waren wir füreinander da,
Du warst dabei mein Weg zu begleiten,
Für mich war das wunderbar.

Endlich eine Mama die zu mir hält mich liebt wie ich bin,
Auch bei Fehlern konntest du mich trotzdem immer lieben,
Mein Handel machte dich überhaupt nicht blind,
Und in meinem tiefsten Schmerz konntest du mich oft in den Frieden wiegen.

Nun ist der Tag gekommen man hat dich mir weggenommen,
Ich kann es immer noch nicht begreifen,
Unser gemeinsames Leben hat doch erst begonnen,
Warum durfte unsere Liebe nicht weiterreifen.

Endlich hatte ich eine Mama doch wo bist du jetzt?,
Ich rufe dich doch du kannst mich nicht hören,
Hat dich jemand weggehetzt,
Oder lag das doch an den Doktoren?

Ich fühle mich so einsam und verloren,
Ohne dich fühlt sich alles so kalt und leer an,
Wäre ich doch bloß nie geboren,
Dann stehe ich nicht ständig am Abhang

Mein Herz wünscht sich doch nur nach dieser einen Liebe,
Eine Mama die mich tröstet und in den Arm nimmt ,
Aber warum rauben mir immer alles weg die Diebe,
Da haben sich wohl der Teufel und der Gott gut abgestimmt.

Du wirst mir so endlich fehlen,
Wer kann löschen diesen tiefen innerlichen Schmerz,
Wem kann ich jetzt mein Kummer und mein Leid erzählen,
Wer kann beruhigen und wärmen mein kaltes Herz

Diese mutterliebe loslassen und so tun als würde sie einfach gar nicht geben,
Ist ein Weg den kann ich nicht besteigen,
Was wäre das auch für ein Leben,
Dann kann ich mich auch gleich beseitigen.

Schreiben tue ich diese Zeilen mit der Hoffnung mein Herz etwas zu trösten,
Diese Qual dieser Schmerz voll Trauer kann ich nicht lange tragen,
Trotzdem sehne ich mich einfach nach diesen Mama schößen,
Denn ich kann den Wunsch und die innerliche Fragen auch nicht mehr lange ertragen.

Nun zum Schluss ,
ich war glücklich in meinem Leben noch mal eine Mama gehabt zu haben,
Auf ihre Reise gebe ich ihr nun von mir einen Kuss,
Und werde sie immer in meinem Herzen tragen

Rip meine verstorbene ziehmutter vor 14 Tagen
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