Gedichte über Tiere (Seite 344)

Der italienische Gockel

Der neue Hahn wurd bald gerupft,
da er zu wild auf seine Hennen hupft!
Doch dieser wiederum,
als strammer Italiener,
mocht’ nicht still in der Ecke hocken,
sondern begann gar lauthals zu frohlocken:
„Ich bin ein Italiener
und ohne Federkleid ist’s noch viel schöner!"

Copyright © da Hihö
1980

Butterzarter Hering

Ein Hering ins Netz geriet
- obwohl er Fangnetze mied -
an der Ostsee bei Stralsund,
landete auf nem Kutter
und später in meinem Mund.

Er schwamm in einer Soße aus Butter,
mit Wein verfeinert war mein "Fischfutter".

Himmel bei Frosch und Storch

Himmel bei Frosch und Storch

Je mehr Störche Landschaften zeigen,
Desto mehr müssen wir uns fragen:
Will sich Fertilität zum Himmel neigen,
Ob wir das alle auch gut vertragen?

Ist es nass, sterben die Storchjungen,
Selbst wenn es viele Frösche gibt,
Denn wo Wasser die Haut durchdrungen
Ist's der Kältetod, den niemand liebt.

Dort, wo es zu wenig regnet,
Wird die Ausbeute an Fröschen knapp.
Selbst wenn das Land reich gesegnet,
Bringt Dürre kein Leben auf Trab.

Dann stehen sie auf der Storchenwiese
Und kein Schnabel stochert mehr herum:
Wo man sie doch so gern fressen ließe,
Kommen in der Heißzeit so viele um.

Die Frösche aber quaken lautstark weiter
Oder sie haben sich im Morast versteckt.
Für sie bleibt das Wetter meistens heiter,
Bis sie wieder von Störchen entdeckt.

©Hans Hartmut Karg
2024

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Meister Petz auf Brautschau

Meister Petz gelüstet es nach Liebe,
es regen sich in ihm wieder Triebe,
die ihm große Unruhe verschaffen
schleunigst muss er sich dazu aufraffen
- nach der Winterruhe noch schlaftrunken -
auf Brautschau zu gehen, wie "betrunken"
allmählich kommt er wieder zu Kräften,
deutlich spürt er,s an den Körpersäften,
die wie in seiner Bestzeit zirkulieren,
jetzt kann er Liebeskraft in sich spüren,
Bärinnen reihenweise verführen
gesagt, getan, er sich selbst übertrifft,
auf seiner Brautschau ihn der Hafer sticht.

"Eingeigelt"

Die Wintersonne sich spiegelt
im zugefrorenen Bergsee,
der Igel friert, sich einigelt
im Stroh, die Pfoten tun ihm weh.

Der Frost hat hineingebissen
in die Pfoten, in die Nase,
zum Glück wärmen ihn Strohkissen
in dieser langen Frostphase.

Gedichte über Tiere - Seite 344

Der italienische Gockel

Butterzarter Hering

Himmel bei Frosch und Storch

Meister Petz auf Brautschau

"Eingeigelt"