Gedichte über Tiere - Seite 323

Es lebte weit außerhalb der Stadt
alleine eine alte Frau
die einen Papagei als Haustier hat.
Noch fit, hübsch und klug, jedoch ihr Haar war grau.
Nun gab es in der Stadt, das Gerücht und viele wussten es genau:
„Der Papagei ist ein Orakel, weise und auch schlau“
So wurde gesagt: Jede Frage die ihm jemand stellt
wird vom Lichte der Weisheit stets erhellt.

Zu Besuch der alten Frau, kam ihr Enkel mal vorbei
der war sehr interessiert an den Gerüchten
über den orakelnden Papagei
So nahm er sich einen Apfel von den Früchten
und versteckte sich, genüßlich kauend
auf baldigen Besuch nun bauend
hinter einem Vorhang im Zimmer des Papageis
Es kamen tatsächlich zwei und wussten um den Preis
dass genau eine Frage an den Papagei
kostenlos für beide sei.

Der erste trat ein und wurde von der alten Frau empfangen:
„Um zur Weisheit zu gelangen,
antworte nur auf des Papagei‘s Fragen“
„Gut, so sei‘s “ hörte man ihn sagen.
Sie führte ihn zum Papagei und ging hinaus.
Der Papagei sprach: „Was ist Deine Frage, im Ernst und ohne Spott ?“
Der erste Besucher fragte geradewegsheraus:
„Gibt es Gott ?“
Der Papagei sagte: „Denke darüber nach, wer und was Du bist,
Glaubst Du nun selbst, dass es so ist ?“
„Nein, ich glaube nicht !“
„Es ist wahr, was Du hier sagst! Nun geh, bevor die Nacht anbricht!“
Voller Freude ging er heim, vergnügt und frei
und sagte jedem, wie Weise der Papagei doch sei.

Auch der zweite wurde von der alten Frau empfangen:
„Um zur Weisheit zu gelangen,
antworte nur auf des Papagei‘s Fragen“
„Ich mach‘s“ hörte man ihn sagen.
Sie führte ihn zum Papagei und ging hinaus.
Der Papagei sprach: „Was ist Deine Frage, im Ernst und ohne Spott ?“
Der zweite Besucher fragte leise wie eine Maus:
„Gibt es Gott ?“
Der Papagei sagte: „Denke darüber nach, wer und was Du bist,
Glaubst Du nun selbst, dass es so ist ?“
„Ja, ich glaube der Geschicht !“
„Es ist wahr, was Du hier sagst! Nun geh, bevor die Nacht anbricht!“
Vergnügt ging er heim und dachte noch dabei
dass der Papagei, tatsächlich ein Orakel sei.

Der Enkel zog fort den Vorhang, in der Führungsschiene
und ging zu seiner Oma, mit vorwurfsvoller Miene:
„Welch einfallsreicher Trick !
Trainiert hast Du den Papagei, mit äußerst viel Geschick !“

Sie schaute ihn ernst an:
„Auch wenn so mancher es nicht verstehen kann !
Jedem wurde die passende Antwort gegeben,
für seine spirituelle Reise
so dass er sich entwickeln kann für ein erfülltes Leben
auf seine ureigenste Weise !“

© jogdragoon

Fridolin, der kleine Spatz,
sonnte sich auf einem Ast,
schaukelte dabei hin und her,
das gefiel ihm wirklich sehr.

Doch mit einem Mal er sah,
wie ihm die Katze kam sehr nah,
die ihn aber nicht beachtete,
weil sie Jagd auf Mäuse machte.

Jedoch ließ sich keine Maus sehen
und Morle wollte schon umdrehen,
sah dann aber den Fridolin
und lief nun hin zu ihm,

der aber keine Angst bekam,
sondern allen Mut zusammennahm,
flog stattdessen schnell auf
und setzte sich auf Morle drauf,

die hat sich deshalb sehr erschreckt,
drehte rasch um und lief schnell weg.
Fridolin hat darüber sehr gelacht
und setzte sich wieder auf den Ast.

Mein warmer Platz am Fenster

Der Frost gräbt sich ein
tief in die Erde
Jedes Tier
überlebt hoffentlich
in seiner warmen Bleibe
Oft nur eingehüllt in einem Blatt
Es zittert am ganzen Leibe
Ich stehe am Fenster
Erwarte sehnlichst
dass es Frühling werde
Das Blattwerk
krümmt sich vor Kühle
Ich schaue gebannt
Ich schicke ...Allen...
warme Gefühle
Und singe ganz leise Frühlingslieder
An welchem Tag nur
kommt der Frühling wieder

Käte Micka



Käti Micka

Pasta, fleischlos

Man glaubt nicht, wie gut Pasta schmeckt,
Wonach man gern die Zunge leckt,
Wenn jederzeit man gut beraten:
Geschnitten werden reife Tomaten,

Angereichert mit Blattpetersilie,
Lila Zehen von der Knoblauchlilie,
Grünem Olivenöl, Chili, Parmigiano
Ganz ohne Wurst und Fleisch – diamo!

Nudeln ohne Eier aus Hartweizengrieß,
Die man so gern al dente kochen ließ:
Sie geben uns alles, was Italien gelehrt,
Was Gaumen, Magen und Darm beehrt.

Da musste kein Tierchen sein Leben lassen,
Keiner durfte ans Herz der Schöpfung fassen.
So bleiben wir freundliche Gesellungsplaner,
Denn mit uns isst auch so mancher Veganer...


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Laut Zeitungsmeldungen werden meist an stressreichen Tagen im Eifer des Gefechts immer wieder mal kleine Katzen übersehen, die sich in der Wäschetrommel zwischen der Schmutzwäsche versteckt halten. Startet der Waschvorgang, nimmt das Schicksal der eingesperrten Stubentiger einen ungewissen Verlauf.
Vor Inbetriebnahme der Waschmaschine bitte checken, ob sich darin eine Katze befindet!

- Fiktion -

Kater Tom in die Waschmaschine sprang,
kuschelte sich in die Schmutzwäsche,
kurz darauf begann der Waschvorgang,
in der Trommel bezog er dann "Dresche".

Sie drehte sich schneller - er sich mit ihr,
Wasser drang ein, Waschpulver schäumte
Tom war nun ein eingesperrtes Tier,
Todesangst sich im Herzen aufbäumte.

Kein Lichtblick der Hoffnung die Angst dämpfte,
der Waschvorgang hielt endlos lang an,
der Kater um sein Leben kämpfte,
um Atem ringend war ihm angst und bang.

Folgenden Spülvorgang überstand er,
dann setzte die Wäscheschleuder ein
Tom hatte es nun besonders schwer,
er brach sich Schädel, Hüfte, Hinterbein.


Dank intensivmedizinischer Interventionen überlebte der polytraumatisierte Kater diese Tortur, verlor allerdings sein Augenlicht.