Gedichte über Tiere (Seite 180)

Löwin-Ähnlichkeitswettbewerb

Es dachte sich mal ein Wildschwein:
„Ach nein, darauf fällt keiner rein!“
Aber doch, es lebte nahe Berlin,
wenn das klappt, dann dort ohnehin.

So lässt es sich ein paar Mal blicken,
und ein paar Menschen zückten
ihre Smartphones schon,
machten Videos von der Verkleidungsqueen,
da war sie perfekt, die Sensation,
man hielt das Wildschwein für eine Löwin.

Die Nachricht ging deutschlandweit rum,
doch lange hielt nicht der Ruhm.
Ein paar Experten schauten genauer hin,
sahen in den Videos den Rücken eines Schweins,
den Rücken einer Löwin; da erkannten sie keins.

Ein Kleinmachnower Wildschwein war national bekannt,
machte dies erstklassig, einfach superb,
weil es gewann den Löwin-Ähnlichkeitswettbewerb.

©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.

„Kampfhunde“

In der Presse steht geschrieben,
dass sie wahre Bestien sind,
töten nur aus Spaß am Morden,
denn sie sind vor Blutrunst blind.

Reportagen, Hetzkampagnen -
das beinah’ allwöchentlich;
immer neue Schadensfälle
sind im Mark des Volks ein Stich.

Dass die Menschen Angst empfinden,
ist natürlich zu versteh’n.
Doch der Grund für dieses Übel
wird sehr oft verkehrt geseh’n!

Was sie nämlich meist vergisst,
diese große Gegnerschar:
Dass der Züchter dieser „Kämpfer“,
immer schon der Mensch nur war.

©Norbert van Tiggelen

Blindflug

Am liebsten kommt die Fledermaus
Erst nachts aus ihrer Höhle raus
Und fliegt zur Jagd – und jagt im Flug
Obwohl es gar nicht hell genug
Sie kommt im Dunkeln prima klar
Mit Hilfe einer Art Radar
Empfängt und sendet in Frequenzen
Der Mensch stößt längst an seine Grenzen
Und läuft und rennt genau deswegen
Im Dunkeln überall dagegen
Nicht so bei unsrer Fledermaus
Sie weicht den Hindernissen aus
Und findet sicher durch die Nacht
Wenn’s aber trotzdem einmal kracht
Und es kommt zu `ner Kollision
Trotz hochfrequentem Ortungston
Versagte wohl in diesem Fall
Das Echolot samt Ultraschall

Frau Roth sieht rot

Frau Roth sieht rot.
Auf dem Boden, nur ein paar Federn,
ihr Bubi, ist tot.

Durchs offene Fenster, sieht sie im Hof,
Nachbars Katze,
die leckt sich genüsslich, ihre Tatze.

Und eine weißblaue Feder, zwischen ihren Zähnen,
und jetzt, zu ihrem Entsetzen,
muss Schmittchen's Katze, auch noch gähnen.

So ein Vögelchen, macht doch satt,
jetzt ist sie schwerfällig, nicht gesellig.
Ein kleines Mittagsschläfchen ist überfällig,
man ist ja so matt.

Frau Roth sieht rot und tobt.

Mein Hund Strolch

Mein Hund Strolch

Mein Hund ist schon alt
So ist es nun halt
Ich lieb ihm aber trotzdem
Und geb ihn nicht her
Er hat mich begleitet
In all den Jahren
Haben beide sehr viel erlebt
Gutes und ja auch schlechtes
Nun liegt er zu meinen Füßen
Mag nicht mehr soviel rausgehen
Ich lieb ihn immer noch
Meinen braven Strolch
Warum sollte ich es auch nicht tun?
Aussetzen? Oder gar ins Tierheim bringen
Oh nein!!! Das kommt für mich
niemals in Frage
Er bleibt bei mir. Bis es nicht mehr geht
Hab schon meine Katze verloren
und das tat sehr weh.
Mein Hund gibt mir soviel
Er schenkt mir seine Aufmerksamkeit
Beweist seine Treu jeden Tag aufs Neue
Bewacht die Wohnung und sogar mein Auto.
Ja das ist mein Strolch
Natürlich bekommt er auch Leckerlis.
Welcher Hund mag das nicht.
Ich hoffe, das wir noch ein paar Jahre
zusammen sein werden.
Mein Hund Strolch und ich.

@ by ronyababy

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