Unerwünschte Besucher

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Wer uns jemals geliebt oder gekannt,
weiß, hier im Haus sind alle tolerant.
Besucher sind uns stets willkommen,
haben Plätze und Getränke eingenommen.

Doch neuerdings, man kann sie nicht abwinken,
kommen Gäste, die fürchterlich stinken.
Sie kommen von Süden in Scharen gezogen,
über Mittelmeer und Alpen geflogen.

Wochenlang herrschte ein heißer Wüstenwind,
Insekten und Käfer, die uns unbekannt sind,
kamen mit Sand, Staub und Hitze gezogen,
sind gesegelt, geflattert, wenig geflogen.

Sie fielen vom Himmel in unserer Stadt,
fraßen am wenigen Grün sich satt,
kletterten an den Wänden empor
und sehen jetzt unter den Betten hervor.

Sie wollen hier den Winter überwinden,
im Frühjahr neue Kolonien gründen.
Wir sogar ihr Lieblingsgras ansäten,
wenn sie nicht so stinken täten.

Biologen ihnen lateinische Namen gaben,
dadurch klingt alles etwas erhaben.
Weil sie versuchen, weltweit zu tanzen,
nennt das Volk sie jedoch die Stinkwanzen

23.10.2018 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Unerwünschte Besucher

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23.10.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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