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Gedichte über Tiere - Seite 129


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DIE BUCHE

Sie scheint etwas kühl
Doch verdanken wir viel
Dieser hohen Gestalt
Die bevölkert den Wald
Erneuert den Boden
Beschattet von oben
Sie sättigt die Tiere
Und - ich spekuliere:
Das ‚Buch’, das wir lesen
Wär’ niemals gewesen
Ohn’ ihre Rinde
Grandios – wie ich finde

Eine so edle Kraft
Die fruchtbar erschafft
So standhaft, so klar
Wie ich selten war
Dein Grau, deine Glätte
Dein Dach – eine Stätte
Die Liebe verdient
Der Ehrfurcht geziemt




Die Rotbuche – die einzige heimische Buchenart –
ist mit 14% der häufigste Waldbaum in den Wäldern Deutschlands. Die “Mutter des Waldes”, wie die Buche im Volksmund wegen ihrer Boden erneuernden Eigenschaft auch heißt, wirft
ihre Früchte im Herbst ab. Die Krone einer ausgewachsenen Buche kann bis zu 600 m² beschatten.
Auch unsere Sprache hat ihre Wurzeln bei der Buche: Aus mit Runen beschrifteten Buchenstäben wurde der “Buchstabe”.

Unser ‚Buch’ leitet sich genauso von diesem Baum her. Die Buchenrinde gehörte wie die Birke zum ältesten Schreibmaterial. Die ältesten
germanischen Bücher, die ‚Buchenblätter’ (Holzschreibtafeln) haben jedoch allesamt die Zeit nicht überdauert

Die Buche bildet in trockenen heißen Jahren (sog. ‚Mastjahren’) sehr viele Früchte aus – mehr, als die Tiere zu fressen vermögen - und sichert sich
dadurch ihr Überleben und ihre Verbreitung. Die Bucheckern werden von Vögeln und Nagetieren geschätzt und dienten früher in Notzeiten auch als Nahrung und zur Ölgewinnung (auch wenn sie für den Menschen leicht giftig sind).
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