Gedichte Über Sterben - Seite 52

Unsere letzte Mutprobe

Wenn
unsere Reserven an Lebensfreude
verbraucht sind
Wenn
unsere Augen fast blind
Wenn
wir nicht mehr wissen
wer wir sind
Wenn
Leiden uns zermürben
Wenn
dann der Tod klopft leise an
Dann
reichen wir ihm
dankbar unsere Hand
Ich hoffe dann
auf einen tiefen Frieden
Der allen Menschen
wird beschieden

©Käte Micka


Käti Micka

Wir …Alle… wissen davon

Das Leben
ist ein großer Berg
Es macht Mühe
ihn zu besteigen
als kleiner Zwerg
Man kommt meistens hoch
Doch
oft stürzt man auch ab
Man muss sich schon Mühe geben
mit dem einen Leben
Dazu gehört auch
eine Portion Glück
Davon gibt es oft
für Viele
nur ein kleines Stück
Zum Schluss
geht’s nur bergab
Ob arm ob reich
Irgendwann
liegt …Jeder… in einem Grab
Jedoch
Die Mühe hat sich gelohnt

©Käte Micka


Käti Micka

Schmerzlich ist der Tod zu fassen,
den wir Alle vor uns haben!
Wir, die wir zurückgelassen,
noch so manchen Mensch begraben.

Gut war doch, das wir sie hatten,
liebend, tröstend an sie denken.
Die wir alle einst bestatten,
denen wir, Erinnern schenken.

Lässt das Ende uns auch schaudern,
gibt es Gott, bleibt uns die Frage!
Ohne Stöhnen, ohne Zaudern,
bis zu jenem, letzten Tage...

Wo er wird, auch uns ergreifen
und uns unser Leben nehmen.
Doch was soll vor Angst man pfeifen
und sich jetzt schon davor grämen?

© Hansjürgen Katzer, November 2023