Gedichte Über Sinn (Seite 13)

Sein

Jede Sekunde in jeder Minute,
jede Stunde an jedem Tag
spüre ich, wie die Zeit verrinnt,
jeder Moment von vorne beginnt.

Jede Sekunde in jeder Minute,
jede Stunde an jedem Tag.
Eingeschlossen zwischen Himmel und Erde,
spüre ich, wie ich schwinden werde.

Der Sinn macht keinen Sinn
und ich frage mich, warum ich bin.
Warum bin ich hier,
jede Sekunde in jeder Minute,
jede Stunde an jedem Tag?
Nur ein Bruchteil des Seins
und doch sein, so scheint's!

Erwacht!

Erwacht!

Die vielen Dunkelräume,
gegen die ich mich bäume,
verschwinden am Morgen,
wenn Strahlen entsorgen,
was wild trieb die Nacht.

Nur Hellstrahlenträume,
die ich nicht versäume
und die ohne Kleister
besiegen die Geister
sind mir gute Macht.

So bin ich erquickt,
wenn Sonne mir schickt
ihren weckenden Dämmer
und Weißwolkenlämmer
mir künden: Du bist erwacht!

©Hans Hartmut Karg
2018

*

Der Sinn

Wo liegt der Sinn hier in dieser Welt?
Gibt es das Gute, das wirklich zählt?
Greift Gott ein, wenn Schlimmes passiert?
Gibt es jemanden, den Dein Leid interessiert?

Alle schreien nach Gerechtigkeit
und suchen die Geborgenheit
Doch gibt es so viel Krieg und Streit
Was ist der Sinn von all dem Leid?

Oh mein Herr je !!!

Oh mein Herr je, ich bitt recht herzlich,
mach mein Leben nicht zu schmerzlich.
Mach mich Glück mit ganz viel Liebe
und bestrafe unsere Steuergeld Diebe.

Lass die Blumen für mich wachsen
und auch für alle fleißigen Sachsen.
Sind doch alle Germaniens Burger,
mach auch das Rentnerleben cooler.

Mach noch bunter unsere Blumen,
lass uns heute nur Fröhliches zoomen.
Aus Elend und schaurigstem Krieg,
mach Freude und humanistischen Sieg.

Gib der Erna doch ein fröhliches Kind
und schenk den Bauern gesundes Rind.
Mach Waffen zu Hacken und Spaten,
kannst ja gleich übermorgen starten.

Wirf viel Hirn und gib allen Kraft,
damit keiner schmort im eigenen Saft.
Deine Schafe unten werden dich loben,
halt du die Stellung weiter ganz oben.

Es grüßt dich ein krass armer Christ,
der nicht glaubt viel falschen Mist.
Ich nehm jetzt ab meine alte Brille
und hoff stark auf deine gute Wille.

Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

die Kontrolle

als Kind stellte ich mir einen Garten vor
alles grün und unbeschwert
dies war der Ort zum Tor
der mir die Glückseligkeit gewährt.

Sobald ich traurig wurde
dachte ich an diesen Ort.
Nur dieses Bild, kein Wort
nennt mich ruhig Absurde.

Heute fühle ich mich meinem alten Ich so fern
denn dieser Ort, dieses Bild im Kopf, dieser Garten
ich mag es nicht gern.
Es scheint nicht mehr auf mich zu warten.

Heute fühle ich mich für mein altes Ich schuldig
denn es bräuchte keine Illusion sein
die mich hätte glücklich machen sollen.
Die Kontrolle steckt tief in uns drin.

Gedichte Über Sinn - Seite 13

Sein

Erwacht!

Der Sinn

Oh mein Herr je !!!

die Kontrolle