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Gedichte über Sehnsucht - Seite 173


Tropfsteinhöhle

Irgendwie verwirrst Du mich,
machst mich konfus
kann nicht richtig schlafen
wie wird das erst, wenn Du neben mir liegst?
Bin aufgeregt und entspannt zugleich
ich möchte Dich empfangen und warte auf Dich
ein Kribbeln im Bauch kündigt Dich an
Wann werden wir uns das nächste Mal sehen?
Wann werde ich Dich das erste Mal spüren?
Ein Kuss, oder ein Streicheln Deiner Hand?
Was wird es sein? Wie wird es sein?
Ich weiß es nicht und freue mich trotzdem darauf
Bis jetzt verbinden uns schöne Gefühle,
Nasi-Goreng und eine große Apfelsaftschorle
miteinander, und...
Telefonkosten,
zehn Mark hier, zehn Mark da,
um Deine Stimme zu hören,
um Dich kennen zu lernen,
noch weiß ich wenig von Dir –
bruchstückhafte Biographie,
lose Lebenszusammenhänge
Du bist das schwierigste Puzzle, das ich kenne,
das ich kennen lernen möchte, um es zusammenzufügen,
Stück für Stück, bis Du ein Bild ergibst,
etwas, das ich greifen und begreifen kann
Noch bis Du mir ein Rätsel, aber ich möchte Dich
ein bisschen entschlüsseln, um Dir nahe sein
zu können, möchte wissen, wie es ist,
für Dich da zu sein, Dir nah zu sein,
bin gespannt, was Du mir von Dir zeigen magst,
Deine Bilder, Deine Gefühle, Dein Lachen, Deine Tränen?
Kann es kaum erwarten, Dich in den Arm zu nehmen,
freue mich wie ein kleines Kind, Dich zu sehen,
Dich zu halten und gehalten zu werden,
möchte Dich spüren, Deine nackte Haut spüren,
eine Sekunde wie eine Ewigkeit,
in der alles fließt:

Energie, Blut, Schweiß und Tränen,
ein Meer voller bunter Tropfen
wie in einer Tropfsteinhöhle mit Regenbogen
so dunkel und tief,
fast schon unheimlich,
unheimlich schön
möchte mit Dir wachsen und erwachsen werden
wie ein Stalagmit in einer Tropfsteinhöhle,
möchte bunt und fröhlich sein wie ein Regenbogen
an einem Herbstnachmittag,
ohne Dich zu drängen, ohne Dich einzuengen,
oder gar einzusperren,
Vögel brauchen ihre Freiheit,
strecken ihr Gefieder aus,
um Flugerfahrung zu sammeln,
um irgendwann in die Zweisamkeit
fliegen zu können,
mit Dir...


ls261299
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Neverending search for something unknown

U2 läuft
U2 läuft gut, geht gut, geht gut ab
ich, ich gehe nicht, ich sitze,
ich gehe nicht gut ab, aber ich sitze gut
einigermaßen gut zumindest
das erste Lied klingt aus. "Where the streets have no name" – wahnsinniges Teil – und wahr, wozu brauchen Straßen Namen? Ich weiß es nicht. Muss 'ne tolle Gegend sein, wo die Straßen keine Namen haben, aber wo? Na, eben "where the streets have no name"
das zweite Lied ist längst am Laufen, auch gut, sehr gut sogar,
"I still haven't found, what I'm lookin' for", so geht's mir auch oft, ist deshalb wohl auch mein Lieblingslied – schon zu Ende
dritter Song blendet langsam ein, kommt auch auf Extraklasse, heißt einfach "With or without you", ganz einfach – einfach, kurz und schmerzlos, aber nur der Titel, die Musik kommt anders, anderser, als man denkt, muss dabei immer an Anke denken, kann nicht ohne sie leben, möchte's auch nicht, möchte mit ihr zusammenleben, auch, wenn's viele Probleme gibt, eben "I just can't live with or without you", Anke, with or without you, Anke, am Liebsten keines von beiden und doch beides gleichzeitig, mit Dir, ohne Dich – zu missen, Anke
der vierte Song läuft schon zwei Minuten, manchmal kann auch ich an Schönem nichts mehr schön finden, auch bei schönem Wetter nicht, blauer Himmel, manchmal möchte ich ihn totschießen, den blauen Himmel, wie "Bullet the blue sky", genauso, mitten rein, und den ganzen blauen Dunst rauslassen, bis er ganz klar und schwarz leuchtet
die letzte Inspiration dieser Plattenseite läuft – schon. Gefällt mir auch tierisch gut, will mitnehmen und nimmt auch mit, ehrlich, genauso, wie der Anblick des wunderschönen "Joshua-tree" mitnimmt, ein toller Baum, bezaubernde Natur, dieser Joshua-Baum. Und dieser Baum lebt, um zu sterben, "Running to stand still", wie auch diese Seite, die gelaufen ist, um jetzt zu Ende zu sein
und schon schleicht sich die zweite Seite ins Ohr, geht gut ab, die erste Komposition, kann ich gut hören, das Lied von der Bergwerksstadt am roten Berg, karge Landschaft, karge Stadt, karges Land, karger Joshua-Baum
muss ein tolles Land sein, ein karges, einfaches, glückliches Land, und – gesund!, vor allem gesund, wohlbehütet, gehütet glückliches, gesundes, geborgenes, gehütetes Stück Erde, dieses Land, "In god's country", so heißt der zweite Titel, von Gott behütet, auch der Joshua-Baum
auch der dritte Song hat noch nicht an Musikalität und gutem Sound verloren, im Gegenteil, ich höre den "Trip through your wires", die Reise durch deine Drähte, du geborgenes Land, ich springe, und wie!, ich springe von Joshua-Baum zu Joshua-Baum, diese wundervollen Bäume sind die Drähte durch dieses Land, sie sind die "streets, who have no name" – Bäume, Drähte, Straßen, vollendete, natürliche Einheit
im vierten Arrangement geht man an diesen Drähten entlang, bis man zum Hügel der Bäume kommt, zu einem der vielen Hügel der Bäume, einem der Herzen dieses Landes, zu "One tree hill" – dort lebt man wirklich. Im vierten Lied läuft man noch auf den Straßen des Lebens, auf den Bäumen, die zusammen die Drähte des Geborgenen bilden, entlang, immer weiter, immer weiter, bis zu einem jener seltsamen und rätselhaften "tree hills" – dort lebt man – bevor man aussteigt, denn diese Punkte sind die Türen in eine andere Welt, dort will ich auch hin, zu diesem Ausgang, dem "Exit", um in ein anderes Leben einsteigen zu können, vielleicht habe ich einmal Glück und finde in einem kargen aber glücklichen und geborgenen, bergenden Land einen dieser "wires", der mich zu "one tree hill" führt, wo ich dann einen, meinen "exit" finde, dann bin ich fort, fort und glücklich und zufrieden und geborgen,
zurück bleiben die "mothers of the disappeared", meine Mutter wird dann auch dazugehören, zu diesen liebevollen aber traurigen Müttern, eines Tages – vielleicht…

Wenn ich mich auf den Weg mache, finde ich vielleicht eines Tages das Land, "where the streets have no name", aber "I still haven't found, what I'm lookin' for", zumindest im Moment noch nicht, aber das macht nichts, denn ich werde es irgendwann finden, "with or without you", Anke, vielleicht gelingt es mir, wenn ich "bullet the blue sky", denn dann können mir die leuchtenden Sterne am sonst so schwarzen Himmel den Weg weisen, und ich werde laufen und suchen, dann bin ich "running to stand still" irgendwann, und wenn ich irgendwann stillstehe, dann habe ich die "red hill mining town" gefunden, dann muss ich "in god's country" sein, wo ich meinen "trip through your wires", schönes Land, beginnen kann, und eines Tages werde ich auf diesem Trip in diesem wundervollen Land "one tree hill" finden, der mein ganz persönlicher "exit" wird, dann werde ich in eine andere Welt gleiten, so, wie viele vor mir, so, wie viele mit mir und so, wie viele nach mir, wir werden verschwunden sein, eines Tages, und unsere Mütter, die "mothers of the disappeared" werden uns suchen, vergeblich, sie werden uns nie finden können, Dich nicht, und mich auch nicht

Ich gehe jetzt, kommst Du mit, Anke? Bitte komm doch mit (mir), komm, wir gehen gemeinsam – suchen – Anke, ich und U2 bitte!


ls120787
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