Sortieren nach:

Gedichte über Sehnsucht - Seite 172


Neverending search for something unknown

U2 läuft
U2 läuft gut, geht gut, geht gut ab
ich, ich gehe nicht, ich sitze,
ich gehe nicht gut ab, aber ich sitze gut
einigermaßen gut zumindest
das erste Lied klingt aus. "Where the streets have no name" – wahnsinniges Teil – und wahr, wozu brauchen Straßen Namen? Ich weiß es nicht. Muss 'ne tolle Gegend sein, wo die Straßen keine Namen haben, aber wo? Na, eben "where the streets have no name"
das zweite Lied ist längst am Laufen, auch gut, sehr gut sogar,
"I still haven't found, what I'm lookin' for", so geht's mir auch oft, ist deshalb wohl auch mein Lieblingslied – schon zu Ende
dritter Song blendet langsam ein, kommt auch auf Extraklasse, heißt einfach "With or without you", ganz einfach – einfach, kurz und schmerzlos, aber nur der Titel, die Musik kommt anders, anderser, als man denkt, muss dabei immer an Anke denken, kann nicht ohne sie leben, möchte's auch nicht, möchte mit ihr zusammenleben, auch, wenn's viele Probleme gibt, eben "I just can't live with or without you", Anke, with or without you, Anke, am Liebsten keines von beiden und doch beides gleichzeitig, mit Dir, ohne Dich – zu missen, Anke
der vierte Song läuft schon zwei Minuten, manchmal kann auch ich an Schönem nichts mehr schön finden, auch bei schönem Wetter nicht, blauer Himmel, manchmal möchte ich ihn totschießen, den blauen Himmel, wie "Bullet the blue sky", genauso, mitten rein, und den ganzen blauen Dunst rauslassen, bis er ganz klar und schwarz leuchtet
die letzte Inspiration dieser Plattenseite läuft – schon. Gefällt mir auch tierisch gut, will mitnehmen und nimmt auch mit, ehrlich, genauso, wie der Anblick des wunderschönen "Joshua-tree" mitnimmt, ein toller Baum, bezaubernde Natur, dieser Joshua-Baum. Und dieser Baum lebt, um zu sterben, "Running to stand still", wie auch diese Seite, die gelaufen ist, um jetzt zu Ende zu sein
und schon schleicht sich die zweite Seite ins Ohr, geht gut ab, die erste Komposition, kann ich gut hören, das Lied von der Bergwerksstadt am roten Berg, karge Landschaft, karge Stadt, karges Land, karger Joshua-Baum
muss ein tolles Land sein, ein karges, einfaches, glückliches Land, und – gesund!, vor allem gesund, wohlbehütet, gehütet glückliches, gesundes, geborgenes, gehütetes Stück Erde, dieses Land, "In god's country", so heißt der zweite Titel, von Gott behütet, auch der Joshua-Baum
auch der dritte Song hat noch nicht an Musikalität und gutem Sound verloren, im Gegenteil, ich höre den "Trip through your wires", die Reise durch deine Drähte, du geborgenes Land, ich springe, und wie!, ich springe von Joshua-Baum zu Joshua-Baum, diese wundervollen Bäume sind die Drähte durch dieses Land, sie sind die "streets, who have no name" – Bäume, Drähte, Straßen, vollendete, natürliche Einheit
im vierten Arrangement geht man an diesen Drähten entlang, bis man zum Hügel der Bäume kommt, zu einem der vielen Hügel der Bäume, einem der Herzen dieses Landes, zu "One tree hill" – dort lebt man wirklich. Im vierten Lied läuft man noch auf den Straßen des Lebens, auf den Bäumen, die zusammen die Drähte des Geborgenen bilden, entlang, immer weiter, immer weiter, bis zu einem jener seltsamen und rätselhaften "tree hills" – dort lebt man – bevor man aussteigt, denn diese Punkte sind die Türen in eine andere Welt, dort will ich auch hin, zu diesem Ausgang, dem "Exit", um in ein anderes Leben einsteigen zu können, vielleicht habe ich einmal Glück und finde in einem kargen aber glücklichen und geborgenen, bergenden Land einen dieser "wires", der mich zu "one tree hill" führt, wo ich dann einen, meinen "exit" finde, dann bin ich fort, fort und glücklich und zufrieden und geborgen,
zurück bleiben die "mothers of the disappeared", meine Mutter wird dann auch dazugehören, zu diesen liebevollen aber traurigen Müttern, eines Tages – vielleicht…

Wenn ich mich auf den Weg mache, finde ich vielleicht eines Tages das Land, "where the streets have no name", aber "I still haven't found, what I'm lookin' for", zumindest im Moment noch nicht, aber das macht nichts, denn ich werde es irgendwann finden, "with or without you", Anke, vielleicht gelingt es mir, wenn ich "bullet the blue sky", denn dann können mir die leuchtenden Sterne am sonst so schwarzen Himmel den Weg weisen, und ich werde laufen und suchen, dann bin ich "running to stand still" irgendwann, und wenn ich irgendwann stillstehe, dann habe ich die "red hill mining town" gefunden, dann muss ich "in god's country" sein, wo ich meinen "trip through your wires", schönes Land, beginnen kann, und eines Tages werde ich auf diesem Trip in diesem wundervollen Land "one tree hill" finden, der mein ganz persönlicher "exit" wird, dann werde ich in eine andere Welt gleiten, so, wie viele vor mir, so, wie viele mit mir und so, wie viele nach mir, wir werden verschwunden sein, eines Tages, und unsere Mütter, die "mothers of the disappeared" werden uns suchen, vergeblich, sie werden uns nie finden können, Dich nicht, und mich auch nicht

Ich gehe jetzt, kommst Du mit, Anke? Bitte komm doch mit (mir), komm, wir gehen gemeinsam – suchen – Anke, ich und U2 bitte!


ls120787
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Trauern um Dich?

Hallo, Savina,
ja, Du,
Dich meine ich,
was hast Du mit mir gemacht?,
dass ich den Kopf verliere,
dass ich schlaflos in Mainz bin,
dass ich dauernd an Dich denken muss?
Seit ich Dich damals getroffen habe,
gehst Du mir nicht mehr aus dem Kopf
war verliebt in Dich…
bin ich es noch?
Ich weiß es nicht
Schwebe irgendwie zwischen allen Zuständen
durchs All
und kann keinen klaren Gedanken
mehr fassen,
weiß nur,
ich hab Dich unheimlich gern
rufe Dich regelmäßig an,
maile Dir
und warte jedes Mal auf schnelle Antwort…
Doch meistens lässt Du Dir Zeit,
lässt mich ungeduldig warten,
bis ich wieder die Lust verliere,
die Lust, von Dir zu schwärmen,
die Lust, auf Dich zuzugehen,
die Lust, von Dir zu träumen
Savina, wie soll das weiter gehen?
Du hast gesagt, Du liebst mich nicht,
aber Du hast auch gesagt,
dass Du mich sehr magst,
dass Du mich gerne siehst,
dass Du gerne Geschichten von mir hörst,
Du hast mir gesagt,
dass ich Dir die schönste Liebeserklärung gemacht habe,
die Du je bekommen hast
welch ein Glück für mich,
dies von Dir zu hören!
und welch ein Schmerz,
zu wissen,
dass wir nicht zusammenkommen werden,
Freud und Leid ganz dicht beieinander,
wie die zwei Pole meiner Sehnsucht:
aufregend und doch unvereinbar
weiß nicht so recht,
wie es weitergehen wird
mit meinen Gefühlen für Dich
weiß nur:
Ich kann mich Dir mitteilen,
aber die Entscheidung muss ich treffen,
ich selbst und ich ganz alleine,
noch habe ich mich nicht entschieden,
vielleicht ist es im Moment bequemer so…
vielleicht habe ich Angst, Dich aufzugeben,
weil ich dann trauern müsste,
trauern müsste um eine Beziehung,
die ich mir so sehr gewünscht habe,
die ich nicht hatte,
trauern um Dich
und all die liebevollen Gedanken an Dich,
um erotische und phantasievolle Stunden zu zweit,
um die Klugheit und Sanftheit,
die ich an Dir so schätze,
Deine klaren Augen, Dein nettes Lächeln,
das ich an Dir so mag,
Dein ganzes Wesen,
das mich so gefangen genommen hat…
Ich glaube,
im Moment mag ich darum noch nicht trauern,
mag die Hoffnung noch nicht aufgeben,
noch nicht
versuche, offen zu sein für das,
was noch mit mir geschieht,
auch wenn es gerade aussichtslos erscheint,
auch wenn es schwer fällt,
mir schwer fällt,
so werde ich warten…
…auf Dich, Savina,
oder…?


ls300704
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Sehnsüchte

velvet dreams schießen in mir hoch – hoch in mir
drei Wochen vor Ankes Geburtstag
Sehnsüchte tauchen auf (zurzeit) – mit Anke
ohne Anke auch
tauchen auf,
entdecken –
the surface, my surface
alles taucht auf – aus der Tiefe, meiner Tiefe:
Anke, ihr Geburtstag, ihr Bruder, unsere schöne Beziehung
wieder Sehnsüchte – aber auch Eva erscheint wieder
heute mit ihr telefoniert, lange telefoniert, vertraute Namen
gehört – Sigrid, Hanne, Sascha, Schwester Sabine
tut gut und macht traurig zugleich
Birgit, Harry und?
was noch? – die ganze verdammte Atmosphäre natürlich
diese verdammt gute mit all den guten Leuten – schade
die sind alle wie eine lange lifeline: man kann sich so gut
an ihnen festhalten
und tut es auch, auch
natürlich, oder?
Was? für eine Frage!
Natürlich ist das natürlich!
Natürlich unter anderem deswegen, weil man weiß, dass es hinterher
nicht mehr so sein wird, wie es dort war.
Und deshalb finde ich es auch sehr wichtig, das auszukosten,
was man geboten bekommt, denn dann ist man in der Lage,
Sehnsüchte mitzunehmen, die einem den Einstieg in den Ausstieg
(dieser speziellen Atmosphäre), den Einstieg in die
eigene Unterwelt sehr erleichtern können.
So wie bei mir – sind auch Träume, Schäume und Träumereien
gleichermaßen wie auch Phantasie und Kreativität
über-lebenswichtig, wichtig zum Überleben
dieser verrückten Verhältnisse, die sich mir gegenüber
leider oft nicht so verhalten,
wie es meine Sehnsüchte (für mich) tun.


ls020886
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige