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Gedichte über Schönheit - Seite 42


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Städtische Weihnacht

Die Erde ist mit Weiß bedeckt,
jegliches Grün unter Schnee versteckt.
Kälte hat die Straßen durchdrungen
und die letzte Wärme bezwungen.
Eisige Fäden schlängeln sich der Stadt entgegen,
um diese, so trist, in kristalline Netze zu legen.
Strom und Feuer, Lichter werden aufgestellt,
die städtische Beleuchtung die langen Nächte erhellt.
Gefrorener Asphalt spiegelt wieder,
wie Flocken schweben auf ihn nieder.
Im Schein einer Laterne
schimmern die eisigen Tropfen wie unzählige Sterne.

Das Flimmern weitet sich aus.
Immer mehr wehen über das Land
und landen auf der, eines Kindes Hand,
welches versucht zu greifen die Flocken,
die mit ihrem Funkeln verlocken.
Doch die, die es kann fassen,
wollen sich nicht tragen lassen.
Das Kind keine Einzige behält,
denn kaum berührt, die Flocke als Tropfen zu Boden fällt.
Es möchte sie hüten und pflegen,
zu den Geschenken der Weihnacht legen,
weiterspielen
mit denen, die vom Himmel fielen.
Es versucht sie wiederholt zu fangen,
doch die Sterne kann es nicht erlangen.

Vom Glitzern geleitet,
welches den Fingern über Jahre entgleitet,
den Flocken hinterher
bis hin zur jährlichen Wiederkehr
der Kristalle, die die Welt verzieren
und nie an Glanz in des Kindesaugen verlieren.
Die Kälte hat das Kind berührt
und in die Winterwelt geführt.
Findet Freude im Sein, als ein Teil der Sterne
im Schein der Straßenlaterne.
Die Winter kommen und verbleichen
und nochmals die Stadt erreichen.
Der Regen gefriert.
Das Kind nun erwachsen durch den Schnee spaziert.
Im kalten Sternenmeer, meist Personenleer,
staunt es weiter und ist über jede Flocke beglückt,
die stets aufs Neue verzückt.
Die Schönheit zog das Kind in seinen Bann
und obwohl sie stets in dessen Händen zerrann,
das kleine Herz von Anfang an, die Sterne wohl besitzen kann.

© Rebecca Tamara Perko, 2015
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