Gedichte über Schmerz - Seite 44

Habe ich jetzt Zeit für Tränen,
soll ich es wirklich erwähnen?
Ja vielleicht, oder auch mal sehen,
der Schmerz wird nicht von alleine vergehen.

Wann ist es eigentlich Zeit zu weinen,
ab wann dürfen Tränen erscheinen?
Erst wenn die Trauer dein Sein befällt,
oder wenn der Schmerz dich nicht mehr hält?

Tränen sollten nicht unterdrückt werden,
denn es gibt nur größere Beschwerden.
Versuche nicht die Traurigkeit zu unterdrücken,
versuch dich nicht mit einem Lächeln zu schmücken.

Laß deinen Schmerz von Traurigkeit raus
und verkriech dich nicht wie ´ne Maus.
Laß deinen Kummer ruhig freien Lauf
und nimm die vielen Tränen auch in Kauf.

Vielen ist es unangenehm vor anderen zu weinen,
aber laß es zu, sie dürfen ruhig erscheinen,
egal wo du auch gerade bist,
überwinde einfach diese List
und fange an zu weinen,
wenn dir gerade danach ist.

© Claudia Behrndt, 16.01.2007

Die Tränen der Menschen, ich kann sie sehn
gebe mir Mühe sie auch zu verstehen
Meine Tränen auch jeder sehen kann,
nur, wer nimmt wirklich Anteil daran?

Sage ich wirklich was mich bedrückt,
glauben doch alle, ich sei verrückt.
Denn meistens ist es Neugier nur,
von Anteilnahme keine Spur.

Ich weiß genau wie das ist,
wenn man mit den Gedanken
und Tränen alleine ist.
Ich heute noch nicht unterscheiden kann,
was und wer war wirklich ehrlich dran.

Ja, die Tränen der anderen tun mir leid,
bleibt für meine Traurigkeit noch Zeit?
Hier muss ich doch gestehen,
das mir meine Tränen auf die Nerven gehen.


© 30.09.2000

Mit Verlorenen
meine ich Menschen
die wollten manchmal,
sie wären nicht geboren.

Bekamen
nicht in den Griff ihr Leben,
sind am Aufgeben.

Egal was sie anfingen
kamen nie ans Licht,
auch Hilfe erhielten sie
nicht.

Manche Drogen nahmen
oder keine Arbeit bekamen.

Vom Partner geschieden
von Vielen gemieden.

Psyche liegt blank
als Idioten verdammt,
dabei
sind sie sehr krank.

Wer auf diese Menschen
herab sieht
ist oberflächlich.

Was in Denen vorgeht ist
für die
nebensächlich.

War auch schon in Klinik
wegen Angst- Attacken,
bekam Hilfe
hab mich nicht geschämt
und bei Allen erwähnt.

Wertvolle Menschen getroffen
aus allen Schichten
deren Seele krank,
aus welchem Grund es auch
immer entstand.

Einige sich das
Leben nahmen,
aus dem Tief nicht
mehr kamen.

Die man so lieb gewonnen
wurden uns genommen.

Ich werde sie nie vergessen
hab ihr Vertrauen besessen.

Kam heim als geheilt
von Depressionen,
aber noch immer
in mir wohnen.

Ab und zu tauchen
sie wieder auf,
komm Gott sei Dank
immer wieder raus.

Habe Menschen die mir
beisteh´n,
dass sie vorbei geh´n.

Nicht Jeder hat dieses Glück
ich sehe es,
wenn ich diesen Menschen in die
Augen blick.

Sie wurden von irgendwas
geprägt
nicht so geboren,
wenn man sie versteht

sind sie NICHT verloren.

Das Leben ich kann es nicht mehr genießen
der innerliche Schmerz ist unerträglich
Ich lass das Blut vom Arme fließen
und das schon fast täglich

Der innerliche Schmerz frisst mich auf
und auch spüre ich eine große Leere
Ich nehm sogar den Tod in Kauf
wenn ich mich ertränke im Meere

Ich schneide mir tief in den Arm
rote Tränen fallen zu Boden nieder
Das Blut ist klebrig und warm
andere finden mein Verhalten wider

Was andere denken ist mir egal
das schneiden gehört zu meinem Leben dazu
Blut sehen zu müssen, das ist für mich real
und nun lasst mich endlich in Ruh

Der Gedanke an den Tod kommt mir sehr nah
am liebsten möchte ich sterben
denn als ich in den Spiegel sah
war mein Leben das reinste Verderben

Ich kann mich und meinen Körper nicht leiden
denn ich hasse mich bis aufs Blut
Andere versuchen das schlimmste zu vermeiden
aber sie geben mir doch keinen Lebensmut

Ich greife gedankenlos wieder zum Messer
um mir die Pulsadern aufzuschneiden
Vielleicht geht es mir dann besser
wenn ich tot bin kann ich mich wieder leiden

© ´1999