Gedichte über Schmerz (Seite 300)

Mein Letztes

Wirr ist mein Sinn
Herb meine Lust
Und was er will
Weiß nicht die Brust!

Dem Zwecke zwecklos,
Dem Heute zuwider,
So stampft man einst achtlos,
Mein Wollen nieder…?

Und Acht und Bann,
Das ist vielleicht
Mein Letztes dann,
Was ich erreicht?

Adolf Körner
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1930-1933

Dein sein

Dein sein ist Liebe, dein sein ist Herz
Dein sein ist Freude und manchmal auch Schmerz

Dein sein ist Sehen, was andre nicht seh ´n
Dein sein sind Farben und machmal auch geh ´n

Dein sein sind Rosen, die bunten Blumen im Gras
Dein sein sind Wälder und manchmal Scherben aus Glas

Dein sein ist Atem, den ich hörn will am Morgen
Dein sein ist Zauber und manchmal auch Sorgen

Dein sein ist Tiefe, ein Spüren ein Sehnen
Dein sein ist Himmel und manchmal auch Tränen

Dein sein sind Träume , am hellen Tage gemacht
Dein sein ist Schweben und manchmal Angst in finsterer Nacht

Dein sein sind Wege, wandern auf dem sicheren Seil
Dein sein ist Leben und manchmal der durchbohrende Pfeil

Dein Pfand !

Liegst schwer nieder.
Läuft nicht viel.
Fast ein Schwacher.
Meinst ohne Stil.

Ergibst dich ungern.
Doch was tun?
Bist am lernen
innerlich zu ruh`n.

Warst gut drauf.
Dir nun egal.
Bedenkst die Lieben.
Fast eine Qual.

Bist trotz allem
in Gottes Hand.
Du weißt das auch.
Es ist dein Pfand.

Ich vermisse dich

Stell dich nicht so an sagen sie.
Doch ich frag mich nur wie.
Wie es geh'n soll frag ich mich.
Weil ich doch vermisse dich.
Mehr als alles andere hier.
Fehlst so - das sag ich dir.

Merk nur ich wie es ist.
Wenn man sein Seelenverwandten so vermisst.
Auch wenn's meine Entscheidung war.
Fehlst du mir ganz und gar.
Jahrelang unzertrennlich.
Die Zeit mit dir ist unvergesslich.

Jeder seine Familie bei sich hat.
Meine jedoch seine Entfernung zu mir hat.
Es ist nicht einfach sag ich nun.
Was sollt ich nur anderes tun?
Ich werd zwar öfter noch weinen.
Rückzug wird's dennoch geben keinen.

Der neue Weg

So manches Leid scheint festgefroren,
denn manches Wort wurd‘ nie gesagt,
Erkenntnis, die aus Schmerz geboren,
hat Deine Seele so geplagt…

Du flüchtest Dich in Illusionen,
doch sie zerrinnen – Tag für Tag –
verwandeln sich in Depressionen,
Du fürchtest neuen Schicksalsschlag…

Die Freunde, die Du einst besessen,
sie wenden sich nun von Dir ab,
in Trauer bist Du schnell vergessen
und Freundschaft trägt man still zu Grab…

Du hast so vielen Trost gespendet,
warst immer nur für Andre da,
trotzdem hat man sich abgewendet,
Verzweiflung ist so schrecklich nah…

Der Weg, den Du allein musst gehen,
er wird gewiss kein leichter sein,
doch grade deshalb wirst Du sehen:
Nur wer sich aufgibt, bleibt allein…

Gedichte über Schmerz - Seite 300

Mein Letztes

Dein sein

Dein Pfand !

Ich vermisse dich

Der neue Weg