Gedichte über Schmerz (Seite 299)

Und Jenny geht zum Regenbogen..

Berlin den 8.April 2010
Auf der Bahnhofstoilette ..Bahnhof Zoo
wurde am Sonntag eine junge Frau tot aufgefunden.
Noch am selben Abend wurde die Leiche
der rechtsmedizinischen Abteilung
der Universität......

Ganz liebevoll wird sie ermahnt
..den rechten Weg zu gehen
und niemand hätte je geahnt
..zu schwer es zu verstehen

Es ist noch gar nicht lange her
..in ihren Kindertagen
da liebte sie das Leben sehr
..hat gutes nur erfahren

Und alles fing ganz harmlos an
..sie traf die falschen Leute
geriet schnell auf die falsche Bahn
..und lebte nur fürs Heute

Die Zukunft interessiert sie nicht
..hat sie sich selbst betrogen
und ausgemergelt ihr Gesicht
..verwahrlost und verlogen

Die Sucht raubt ihr den letzten Sinn
..um sie zu finanzieren
gibt sie sich fremden Männern hin
..ihr Leben zu riskieren

Trägt Trauer in ihr Elternhaus
..die Überdosis Drogen
löscht sie ihr junges Leben aus
..und Jenny geht zum Regenbogen

Für Tommy und Jeannine ..

..Louis..

Und Stunde rinnt um Stunde

Der Zeiger rückt, es fällt der Schlag,
Im Osten dämmert grau der Tag
Und Stunde rinnt um Stunde …

Der Faden bricht, die Zeit sie siegt,
Weh mir! Wenn mich die Ahnung trügt?
Und Stunde rinnt um Stunde …

Oh Schicksal! End dein teuflisch Wesen!
Bald wird ein Rätsel neu sich lösen?
Und Stunde rinnt um Stunde …

Oh kläglich Bangen! Feiges Quälen!
Den bittren Trank muss ich doch wählen!
Und Stunde rinnt um Stunde …

Adolf Körner 1930-1933
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Alles Staub

Alles hinter mir: Gewesen.
Alles Menschentum: Vergessen.
Alles Staub!
Stumm und taub.
Kein Vollbringe:
Alles hängt am Rad der Dinge.
Drum: Genüge!
Unser Auge predigt Lüge!
Arbeit:
Leid.
Werder Urteil,
Weder Klage,
Weder Richter,
Weder Waage,
Weder Strafe,
Weder Sünde
Weder Pflichten,
Weder Gründe!

Das Gebot
Pflegt den Tod!
Leben: „Raub!“
„Alles Staub!“

Adolf Körner
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1930-1932

So leis

Oft glühen manche Wunden
So überheiß,
Oft fliehen manche Stunden
Zu still,
Zu leis.

So leis
Das Für und Wider,
So leis
Das Hin und Her…
Ich werde müd und müder
Versink im Ungefähr…

Adolf Körner
um 1930
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Alleine kaputt

Dieses leere Gefühl, wenn du in den Spiegel siehst und eine Träne über deine Wange fließt.
Du fühlst dich kaputt und dein Kopf ist voller Schutt.
Der Grund dafür ist dir unbekannt, du hast ihn dir selber nie genannt.
Eigentlich fühlst du nicht, doch diese Leere überkommt dich.
Du hast die Vorstellung, du musst stark sein, aber lass dich doch einfach mal fallen in meine Arme hinein!
Keine Angst, ich fang dich auf und helf dir wieder hinauf! Hinauf zu deinem Selbst, welches ich unfassbar schätz'.
Du musst dich selber akzeptieren, sonst gibt es die Gefahr dich zu verlieren.
Deshalb möchte ich dich fragen: Willst du bleiben oder gehen?
Ich könnte es nicht ertragen, du würdest hier zu sehr fehlen.

Gedichte über Schmerz - Seite 299

Und Jenny geht zum Regenbogen..

Und Stunde rinnt um Stunde

Alles Staub

So leis

Alleine kaputt