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Gedichte über das Schicksal - Seite 384


Freund oder Feind - mein Zorn?

Dein Platz bleibt leer.
Kein Geschenk für dich unter dem Baum.
Weihnachten ohne Dich ist so Leise-man hört es kaum.
Weihnachtsmann!
Auf meinem Wunschzettel stand nur ein einziger Wunsch, den kannst du mir leider nicht erfüllen.

Auch ein Wunder reicht nicht aus, mir meinen Jungen zurück zu bringen.
Nun, Weihnachten bleibt was es immer war, nur für mich hat es seinen Glanz verloren!
Nichts erwärmt mein brennendes Herz -Tag ein, Tag aus, Stille und Schmerz.
Manchmal keimt in mir der Wunsch wieder zu leben, Frieden zu finden und zu vergeben!
Doch mein Zorn lässt das nicht zu, und mich plagt das schlechte Gewissen - "
Nach all dem was geschehen, willst du deinen Lebensweg weiter gehn?"
Nach vorne und nicht mehr zurück zu sehen?
Du willst das Weinen gegen Lachen tauschen?
Lebensfrust gegen Lebenslust?
Dein Kind hat Suizid begangen, hat sich selber aufgehangen-
und Du wünscht Dir dein Leben zurück?
Ich bin Dein Zorn, und strikt dagegen!
Dein Sohn ist tot, wird niemehr leben.
Ich weiß, ich konnte ihn nicht retten.
Und bestimmt habe ich Fehler gemacht.
Doch immer zwischen zwei Stühlen sitzen, hin und her gerissen -
Tag und Nacht, haben aus mir einen seelischen Krüppel gemacht.
Auf der einen Seite steht das Leben, auf der anderen der Tod, und mittendrin die Trauer, die seelische Not!
Die Entscheidung fällt nicht leicht, denn da ist mein Zorn, der nicht aus mir weicht.
Also lebe ich immer am Limit, tue nichts was mir gut tut.
Ich habe Angst zu sterben und zum Leben fehlt mir der Mut.
Bin zu alt um neu zu beginnen, und somit kann ich nicht meinem Schicksal entrinnen.
Bin gefangen nach hinten und vorn, der einzige der meine wahren Gedanken kennt!
Ist mein Freund und Feind!
Mein Zorn.
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Die Geschichte von der Schau aufs Handy – Mandy

Wenn Mandy durch die Straßen ging,
ihr Blick wie stets am Handy hing.
WhatsApp gecheckt, die Facebookseiten,
die ihr zumeist viel Spaß bereiten.
Doch was vor ihr, am Gehweg dicht,
das sah die wilde Mandy nicht.
Kein Blick für Autos und Verkehr
und auf die Straßen, kreuz und quer.

Bald kam ein Jogger angewetzt,
ihr Blick auf´s Handy sehr gehetzt.
Den Läufer sie drum übersah,
so das ein Unglück nun geschah.
Der gute Mann wich ihr noch aus,
knickt um und muss ins Krankenhaus.
Die Mandy, die gerad Musik hört,
geht weiter und scheint ungestört!

Fußgängerampel noch auf rot,
Mandy sieht nicht das Gehverbot!
Nicht rechts, nicht links, die Göre schaut,
die jetzt mit einem Spiel betraut.
Ein Auto hält, Verkehrsunfall,
denn auf fuhr nun, mit lautem Knall,
ein Motorrad, das ungebremst,
nun auf das erste Auto wemst!

Die Kopfhörer sind wirklich fein,
Mandy biegt Richtung Stadtkern ein.
Hier gibt es eine Straßenbahn,
die fährt den nächsten Halt nun an.
Auch diese sieht die Mandy nicht,
die gerade mit der Freundin spricht.
Der Fahrer stoppt und schreit voll Wut,
potzblitz, das ging ja gerad´ noch gut!

Die Mandy auf die Fahrbahn tritt,
Handy am Ohr und schneller Schritt.
Ein Sattelschlepper fährt nicht schnell,
sein Horn, es klingt gar laut und grell.
Das selbst die Mandy nun vernimmt,
das hier gewiss nicht alles stimmt.
Ein letzter Blick, zu viel Verkehr,
ein Schrei, die Mandy ist nicht mehr!

Die Mandy ist nun mausetot,
viel Augen feuchtgeweint und rot.
Der Pfarrer, warme Worte spricht,
so das, so manches Herz fast bricht.
Der Leichenzug am Grab nun steht.
Ein laues Frühlingslüftchen weht.
Die Stimmung ruhig, vor Trauer still,
da tönt ein Handy, laut und schrill!

© Hansjürgen Katzer, Mai 202
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