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Gedichte über das Schicksal - Seite 356


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Was danach kommt...

Danach wird es nie mehr so sein wie es war.
Mauern stürzen ein-
deine Welt wird überflutet.
Ein Unwetter bricht über dich herein.
Du bist isoliert,von Menschen gemieden.
Es fühlt sich an,als wär Dir ein Pflock ins Herz getrieben.
Niemand glaubt deine Worte.
Du spürst,für andere bist Du wie ein Stück Dreck.
Wo gestern noch dein Leben war,
ist heute deine Zukunft verloren.
Und wenn nicht ein Wunder geschieht,werde ich im Rest von meinem Leben weder Glück noch Liebe finden-
und mein Sohn-meine Tochter wird niemals geboren.
Dein Schicksal ist ein mieser Verräter-
es zeigt nicht wer Du wirklich bist.
In grellem Licht zeigt es deine Fehler und Schwächen-
macht dich schlimmer als Du bist
Es nimmt auch keine Rücksicht auf die Menschen,die dich lieben,wo Du zuhause bist.
Wellen brechen, Berge bersten-
deine Träume begraben unter all dem Geröll.
Das Licht der letzten Kerze bald erloschen-
und niemand fragt nach Dir.

So wenig Hoffnung-
so wenig Kraft-
Was wird geschehen,wenn es einer von uns nicht schafft?
Wird das Eis wieder schmelzen und die Wolken wandern-
so daß wir Himmel und Sonne sehen.
Geduld haben dauert so lang- ist so schwer.
Warum gerade ich,warum passiert das mir?
Danach frag ich schon lange nicht mehr.
Ganz egal was kommt, egal wer das überlebt-
und egal,wenn kaum einer noch hinter Dir steht.
Und wenn der Rest deines Lebens mit dem Winde verweht,wenn Du denkst,es geht einfach nicht mehr-

Plötzlich kommt das ersehnte Licht und erhellt deine Nacht-
die Zeit danach hat aus Dir einen anderen Menschen gemacht.
Ein kleines Licht zeigt deinen Weg,
auf dem plötzlich...….
Leben,Lieben,Lachen steht.
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Der Seemann

Schiffe dampfen im nebligen Morgen. Der Motor dröhnt und ich werd los meine Sorgen, bin ich erst wieder vom Salzwasser umgeben. Vater Neptun nimmt mich in Arm, ist kalt wie Eis und stinkt nach Fisch, ach hab ich den Alten gern. Weiß hauch ich die Luft, leg die Hebel um, die Glocke erklingt, die See ruft!
Und diese geflügelten Ratten, die auf den Stangen, schwarz mitfahren. Retten sich in feige Höh und färben mir weiß das Dach.
Weißblau lächelt mir der Himmel, schwarzblau tief das Meer denkt nach, und schüttelt mich wach, so manche Nacht, hat es etwas zu Ende gedacht.
Ich hingegen bleib lieber liegen, von Weite und Breite umgeben, die alte St.Joan, mein guter Kahn. Gerader Schnitt wie ein Messer, so über die Wellen ihr Lauf,
und sie nimmt es mit den Elementen auf.
Gewiss verzeiht Neptun mir das Spalten, seh ich hinter mir, so schließen sich die Falten. Stille und Ruh, und ich hör den Wellen zu.
Nur die dummen Möwen streiten um Fisch, nie sinnend nach tieferen Gedanken.
Die Sonne mir voraus entkommt, und hinter mir geht der Vollmond auf am Horizont.
Ein lauter Krach, mit Schreck werd ich wach. Die See streckt ihre nassen Finger nach mir, eins, zwei, drei, schießen sie an mir vorbei, mein Boot bricht entzwei.
Ich schwimme an Deck, in Sturmsee und Regennacht. Das war´s gewesen, jetzt versinkt mein Leben, zu all jenen, in die Finsternis, deren Seelen wie Blei.
Und zum Spott und Hohn, lachen diese dummen Vögel wie angetrunken, ich rette mich auf einen Ring, meine Joan hat ihr feuchtes Grab gefunden.
Der Morgen spendet wenig mir Trost. Kaum wagt sich die Sonne, noch müde empor und streckt sich über mich. Der dem ihr Licht in den verkrusteten Augen brennt, von kalten Tränen berührt und mit Salzwasser ausgespült. Erschöpft bleibt der Kopf flach und irgendwer lacht... ihr verdammten silbernen Vögel dort oben! Zu Gold hat es wohl für euch nicht gereicht! Kreisen über mir wie Geier, und testen mit ihren Schnäbeln, ob ich noch lebe. Und wie! Hab ich einen geschnappt und sein Genick macht knack! Doch ärgert es sie nicht, war scheinbar kein guter vertrauter, oder naher verwandter.
Hoch blicken meine Augen rauf, als ein lautes Dampfen micht weckt auf. Eine rote Mauer aus Stahl, rast an mir vorbei. Heda! Ihr Idioten! Seht ihr mich denn nicht! Hier unten strample ich! Schreie so laut, bis ich schluck nur noch Wasser und geb auf. Die Retter dampfen davon und zum Schluss, ein lauter Abschiedsgruß. Wieder sinkt der Kopf hinab, lang dauert´s nimmer bis in Neptuns Bett ich schlaf. Mit Vogeldreck im Haar und aufgepickten Wunden. Da endlich kommt Nebel, und Land treibt mir sogar entgegen. Endlich ist es vorbei. Sogar die Plagen haben genug von mir. Blendend hell der Strand, rette mich auf Packeis an Land. Hier wird mir die Seele einfrieren. Und bibbernd kühlt langsam aus das Leben. Allein mit meiner Qual und Pein.
Nur eine Möwe blieb noch bis zum Schluss. Wollte unbedingt sehen wie es ausgeht.
Nacht unter tausend klar funkelnder Sterne, und voll der Mond schweigt und scheint. Eine letzte Träne, glänzt auf der Backe, wie Eis.


JC


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