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Gedichte über das Schicksal - Seite 358


Pandemiezeit

Pandemiezeit

Langsam verstummen nun auch die Witze,
Nur Fake News geistern noch durch das Netz,
Wo leider immer mehr gezeigt das Lose
Und mancher trotz der Pandemiehitze
Nicht verzichten kann auf übles Gehetz,
Weil nicht geheilt wird die Neurose,

Wenn durch die Lande Faulwinde wehen
Und immer weniger Insekten summen,
Vielleicht sogar sich das Schicksal wendet,
Weniger Menschen aus den Häusern gehen,
Auch die alten Zoten langsam verstummen
Und das Radio nur noch Trübes sendet.

Dann ist gekommen die Zeit der Propheten,
Wie auch der Ignoranten und der Verdränger:
Man weiß so nicht, wer Wissender bleibt.
Wer hilft uns denn, wo sind die Apologeten,
Wo befinden sich unsere Hoffnungssänger,
Wenn der Gevatter seine Rechnungen schreibt?

Die Menschheit steht wieder einmal am Rande,
Der Abgrund heißt weltweite Pandemie:
Die Wehrlosigkeit pflegt unser aller Zorn,
Denn man sieht oft die Ohnmacht als Schande,
Mit der immer schon jede Epidemie
Gnadenlos zeigt uns des Todes Sporn.

Die Todesangst treibt seltsame Blüten,
Die Fake News stehen im Netz in Massen
Und die Furcht stützt weiter die Weltmanie,
Wo manche längst über Lösungen brüten,
Andere nun die Angstmeldungen hassen
Und ein Großteil der Menschheit in Agonie.

Der Coronavirus hat uns fest im Griff,
Schulen, Büros, Geschäfte geschlossen,
Um weitere Ausbreitung zu verhindern.
Im Hafen ruht manches Kreuzfahrtschiff,
Keine Feier wird jetzt mehr begossen,
Damit die Viren nicht überwintern.

Vielleicht ist das auch eine echte Chance,
Dass die Menschheit sich endlich wieder besinnt
Auf die Möglichkeiten mit weniger Konsum,
Dabei nicht wie bisher und fast wie in Trance
Nur die Geldgeilheit an Boden gewinnt,
Die Kauftempel globales Heiligtum.


©Hans Hartmut Karg
2020

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