Rette sich, wer kann!

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Rette sich, wer kann!

Die Hände soll man nicht mehr schütteln,
Niemand soll an der Freiheit rütteln:
Die Pandemie, sie wird ja kleiner,
Doch sterben will auf Erden keiner...

Die Grippeviren, die mutieren
Und können uns ins Unheil führen,
Wenn uns die kleinen Tröpfchen packen
Bei Händen, Augen und im Nacken.

Also muss man Vorkehrung treffen:
Man sollte sich mit niemand treffen,
Gut vorbereitet im Kaffee
Trinken nur den Kamillentee.

Und auch mit Plastik vor dem Mund
Sich einreden, man sei gesund.
Alte und Kranke, ja die können
Sich ohnedies nicht mehr verwöhnen...

Doch auf, endlich zur Kreuzfahrt starten,
Dort einkaufen, wo Massen warten,
Die Fenster zu, Rollos geschlossen –
Recht hoffnungsfroh und unverdrossen!

So treibt gobal das Menschenheer
Sein Selbstverständnis vor sich her,
Hadert nicht ohne Schuldzuweisung
Mit anderen – nach deren Reisung.

Denn schuld sind immer nur die andern,
Die fröhlich durch den Erdkreis wandern.
Man kommt von selbst nicht auf Gedanken,
Dass sündhaft w i r ins Nirgends wanken...


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Rette sich, wer kann!

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03.03.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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