Ausgeblutet, verhungert und verdurstet, verraten und verkauft, teilweise im Schock erstarrt, am Schicksal der Nachgeborenen sichtbar gemacht, die zunehmend gelebte Widersprüchlichkeit allgemeiner Verteilungsverhältnisse der Ressourcen in dieser Welt, die fehlgeleitete und selbst geschaffene Dimension eines irregewordenen Weltverteilungsregimes. Korrupte und bis aufs Blut abgezockte Wirtschaftssysteme zerstören Chancengleichheit, plündern Entwicklungsländer aus, agieren mit kalter Schulter. Ihr egozentriertes Verhalten belegt, stur den Blick auf Gewinn und Wirtschafswachstum gerichtet, führen sie gnadenlos Regie einer durchtriebenen Systempolitik der Ausnutzung und beherrschen das dreiste Spiel bestens. Mit Hilfe niederträchtiger Systemkontrollen wird die moderne Ausbeutung weltweit effizent vorangetrieben, transkontinentale Konzerne forcieren die menschenverachtende Ungleichheit. Das Ausplündern von Entwicklungsländer hat bereits ein gigantisches Ausmaß an Skrupellosigkeit erreicht. Das Ergebnis, Luxus für die Eliten, viel Elend für den Rest. Es folgt die unerträgliche Spannung und Spaltung bestehender Gesellschaften. Die neue Weltordnung findet an funktionalen Orten des weltweit agierenden Kapitalismus statt und sieht sich auch von dort aus gesteuert. Heute wird mehr denn je sichtbar und bewusst, daß der existierenden Weltbevölkerung die größten Umwälzungen der Verhältnisse seit der industriellen Revolution bevorsteht. "Wohlstand, Kapitalverwertung und ein gutes Leben" - aus der Logik des immer noch sterblichen Menschheitsgefüges, driften die gesammelten Schattengebete immer weiter von der Realität ab. Eines sollte hoffentlich jedem klar sein, es ist weltweit immer schwieriger geworden, dieser trostlosen Gegenwart zu entrinnen.
© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 30.04.2017)
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