Gedichte zu Ostern (Seite 50)

Auferstehung

Das Leben auferstanden
Nach Monaten Tristesse,
Wo Lebenszeichen schwanden
Bis zum frohen Frühlingsfest.

Wenn die Welt neu erblüht,
Sich Lebensgeister regen,
Das Lebensfeuer glüht,
Um die Welt neu zu bewegen,

Dann wirkt es wie ein Zeichen,
Das immer neu erscheint:
Alles Schwere kann nun weichen,
Das dem Leben zuvor feind.

© MM, 2024.

Kreativer Osterhase

Er hielt sein Schnuppernäschen in den Wind,
vollführte Freudentänze wie ein Kind,
Duft von Jasmin strömte ihm entgegen,
kam ihm zur Osterzeit sehr gelegen
vor Entzücken seine Nase glühte,
sein Blick kreative Lust versprühte,
mit dem Duft kamen Blüten geflogen,
er schwenkte Kescher im hohen Bogen
fing damit viele Jasminblüten ein,
schüttete sie in Osternester rein,
die mit bunten Eiern bestückt waren
- Tradition, seit etlichen Jahren -
die Blüten lugten hervor strahlend weiß
zwischen Eiern, rot, blau, grün, gelb wie Mais,
von einem Ohr zum anderen lachte
der Hase, sein "Werk" ihm Freude machte.

Ostern heutzutage

Ostern heutzutage

Das Kreuz, ist es heute nicht global?
Sind weltweit nicht Dämme längst gebrochen?
Der Tanz um das Goldene Kalb führt den Ball,
Weil der Teufel längst Lunte gerochen.

Im ganz Kleinen wird noch nachgemessen,
Wo das Gute im Nebenan verweilt,
Die Menschheit nur noch auf sich versessen,
Da die Zeit rast und vorübereilt.

Ein Blick zum Kreuz? Für eine Woche
Vielleicht, dann ist alles, wie's war,
Erinnerung als die Leidensepoche,
Schon verdrängt, vergessen, sonderbar.

Man geht seinen Tagesgeschäften nach
Und feiert, verdrängt unsere Gegenwart:
Keine Sublimierung steht mehr danach,
Dass ein neuer Part wäre nachgelebt.

Der war ja davor auch nicht gelebt,
Leiden bleibt schließlich meist ambivalent:
Nur der Schauende sieht, wo der Schmerz klebt,
Körper, Geist und Seele im Tode brennt.

©Hans Hartmut Karg
2024

*

Osterverheißung

Osterverheißung

Der Karfreitag wirft diesen Schmerz
In's bangende Herz, in das Leiden,
Wo würfelnder, abgebrühter Scherz
Sieht keinen Menschen im Scheiden.

Verrat, Verleugnung, dann das Kreuz,
Alleinsein in Gottverlassenheit,
Die Welt dunkel, ohne Glockengeläuts,
So bricht das Auge der Menschheit.

Und diese? Weiter geht ihr Trubel,
Alles gehabt, alles ja zerschunden,
Man hört nur Verzücktes und Gejubel,
Übergeht Schmerzen und die Schrunden.

Dann Ostern! Der Stein hinweggerollt,
Leer das Grab, erfüllt die Verheißung:
Auferstehung ist vom Glauben gewollt,
Gelesen die Schrift, Gottes Weisung.

Und die Glocken, ja, sie schwingen wieder,
Der Auferstandene sendet seinen Frieden
An uns, die wir noch kennen die Lieder,
Mit denen Versöhnung allen beschieden.

©Hans Hartmut Karg
2024

*

Osterstimmung

Osterstimmung

Behaglich
hinter meiner Fensterscheibe
Den Blick
auf den geschmückten Osterbaum
gerichtet
Ein Vogel
sucht nach Krumen
Hier und da
schon ein paar Blumen
Die sich fröstelnd
hin zur Sonne neigen
Sehnsucht
zieht in mir ne tiefe Spur
Friedlich türmen sich Gedanken
Die wie Efeu
um die vielen Jahre ranken
Ganz still
ganz warm
wird mein Gefühl
Nur draußen
weht der Wind
Es ist noch immer kühl

Käte Micka

Käti Micka

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