Gedichte über Natur - Seite 898

Kartoffelfeuer…


Kommt der Herbst
mit all seiner Pracht,
und die Sonne nur noch
zaghaft lacht,
dann ist auf allen Feldern
weit und breit,
die lang ersehnte Erntezeit,

als Krönung gibt es dann
das glühende Kartoffelfeuer,
dem Herbstwind ist dies
nicht geheuer,
die gegarten Kartoffeln
schmecken lecker,
und munden gut
nimmt man sie beizeiten
aus der heißen Glut,

das Kartoffelfeuer
auf dem Acker, auf dem Feld,
ist ein wahres Vergnügen,
und kostet kein Geld…

Diese Zeit
dämpft Gemüter.
Schattenbäume
nun die Hüter.

Feuchte haftet.
Nasse Wege.
Versteckte Laute
im Gehege.

Dumpfes Läuten.
Kirchturm tönt.
Im dem Nebel
etwas höhnt.

Graues klammert.
Hat viel Macht.
Hält allein
die stille Wacht.

Gemüt erwacht.
Nur noch heim.
Endlich geht`s
ins Dorf hinein.

Bernd Tunn - Tetje

Erneut beehrt uns der September…


Blau, tiefblau der weite Himmel,
auf den Drähten emsiges Schwalbengetümmel.

Apfelrot im greisen, alten Baum,
der Herbstwind schlägt, aus Übermut,
so manch lustigen Purzelbaum.

Quittegelb gefärbt ist jede Hecke,
Feld einwärts volle, pralle Erntesäcke.

Es sind die Tage, der reichen Ernte,
und der reinen, tiefen Freude,
und auch die schöne Zeit,
der jungen, hübschen Bräute.

In ein paar Wochen erscheint,
der raue, kalte Winter,
auf ihn freuen sich,
besonders alle, alle Kinder…