Sortieren nach:

Gedichte über Natur - Seite 877


Anzeige


Der Gärtner

Ein Mensch beschließt den Geist zu wecken,
die Gartenarbeit zu entdecken.
Schon gräbt er um die karge Scholle,
pflanzt eifrig, sät, das ist das Tolle,
an Gurken, Feldsalat und Rettich.
Bescheiden denk er, gut das hätt´ ich!
Nun braucht´s Kartoffeln für das Lieschen,
vielleicht Kohlrabi und Radieschen.
Und auch Tomaten könnten gehen,
für´s Nudelsößchen unbesehen!

Ein Mensch ist froh nun im Erwarten,
die erste Ernte kann bald starten.
Doch all das Unkraut, das gleich sprießet,
kaum das es mal vom Himmel gießet.
Das hat er leider nicht bedacht,
was ihm nun etwas Sorge macht!
Doch hilft kein Jammern hier, kein Beten,
so drängt es ihn zum Unkraut jäten,
zu etwas Boden lockern, hacken,
was gleich verkrampft ihm Steiß und Nacken!

Die Pflanzen wachsen zart und redlich,
doch wär zu düngen jetzt nicht schädlich!
Schon karrt er Mist an, etwas Gülle,
das sich die Vorratskammer fülle,
sich bald mit Zartgemüse und mit Lauch.
Was gut für´s Herz ist und den Bauch!
Doch neiden ihm nun manch Insekten,
die Dinge, die so köstlich schmeckten.
Auch Schnecken und die Raupen nagen,
an Blatt und Ehre sozusagen!

Doch sprüht der Mensch nun kein Gifte
weil er das Pestizid umschiffte,
Er hält sich an die alten Thesen,
auf das der Garten wohl genesen!
Hegt Vogelreich, nährt Hummeln, Bienen,
die alle gut dem Ziele dienen,
den Garten stets im Gleichgewichte,
zu halten, wenn sich Kummer sichte.
Weil nur mit Vielfalt aller Arten,
lässt gut ins Gartenjahr sich starten!

Ein Mensch wirkt fröhlich im Oktober,
die Arbeit ruht fast, der Zinnober.
Jetzt heißt es langsam Atempause,
vorbei die große Erntesause.
Das meiste ist dann doch gelungen,
so wie´s die Alten schon besungen,
Es wuchs noch mal, der grüne Daumen
erfreute Magen und den Gaumen.
Jetzt letztes Werk noch frisch und heiter,
im nächsten Frühjahr geht's dann weiter….

© Hansjürgen Katzer, Juni 2021
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige