Gedichte über Natur - Seite 29

Ich bin ein alter starker Baum,
stehe schon Jahrunderte
selben Raum.
Habe so viel erlebt
in dieser langen Zeit,
und trag immer noch mein grünes Kleid.
Seh Menschen, die sich lieben dann
und wann, und
ritzen Herzchen zur Erinnerung in meinen
Stamm.
Kinder die spielen Ringelrein,
oh ist es schön ihr glaubt es
kaum,
ich lebe schon immer gern als


BAUM

Viele Lieder wurden mir gesungen,
und manche haben sich auf meinen
Zweige hoch geschwungen.

Einige vielen runter,
verletzten sich wenig,
wer oben ankam war der König.

Vögel und Kleintiere besuchen mich,
wenn sie mich piksen fluche ich.
Das richtete die Natur so ein,
so soll es auch sein.
Für mich ist alles wie ein Traum.

Es ist so schön, mein Leben als

BAUM.

Es gibt mich heute auch als Trauerbaum,
unter meinen Wurzeln geliebte Menschen
ruhen,
auf der Erde liegen viele Blumen,
von Angehörigen die sie besuchen.
Lasse meine Blätter schwingen, um Ihnen
leise Abschieds Lieder zu singen.
Auch das macht mich froh,
wie vieles Andre ebenso.

Sollte es stimmen, das Menschen wieder
sollten aufersteh´n,
wünschte ich,
wäre für manche ein Traum,
sie werden geboren

Als BAUM.

In Eis und Schnee da leben wir,
die Herzen bitterkalt.
Und grau in grau der Himmel ist.
Wir sehnen uns nach blau.

Wir sehnen uns nach Frühling,
nach Sommer hell und warm.
Wo ist der Vogel Hoffnung?
Hat er mit uns Erbarmen?

Der Lebensbaum zeigt Zweige,
erst kahl, dann grün, dann bunt.
Die Sonne zeigt ihr Lächeln.
Macht kaltes Herz gesund.

Der kleine Vogel Hoffnung,
er singt von großer Freud!.
"Vertaut auf Jesus Christus
in jeder Jahreszeit."

©Sabine Brauer

Frühling, Sommer, Herbst und Winter
- jedes Jahr das gleiche Spiel.
Langsam läuft die Zeit für Kinder,
bis es Weihnacht werden will.

Doch schon in den Grundschuljahren
läuft es etwas schneller ab,
das hat jeder selbst erfahren,
immer, wenn es Ferien gab.

Kommt dann Studium oder Lehre,
ist auch Arbeit stets bereit,
eine Ehe oder mehr're -
immer schneller läuft die Zeit.

Ist man erst mal über fünfzig,
ist das Beste schon vorbei.
Man wird (manchmal) schon vernünftig,
es ist schließlich nicht mehr Mai!

Kommt man in die Rentenjahre,
hat man wieder sehr viel Zeit,
doch um Zähne und die Haare
und manch and'res tut's uns leid.

Weht im Lebens-Herbst ein kalter
Wind, sieht vieles anders aus:
Dass man garnichts merkt vom Alter -
aus dem Alter ist man raus.

Und erreicht man auch den Winter -
war es trübe, war es schön,
ist man Single, hat man Kinder -
einmal heißt's "Auf Wiedersehn".

Wehmütig lehnt das Fahrrad
an der Garagenwand,
sehnt sich nach Sonnentagen,
nach Fahrten übers Land.

Es träumt von Blumenwiesen,
vom nahen Baggersee
den schattig, kühlen Wäldern …
Doch jetzt liegt draußen Schnee.

Vor Kälte fröstelnd spürt es
die raue Winterzeit
und ahnt doch im Geheimen:
Der Frühling ist nicht weit.

Bald schiebt man es ins Freie
und nach der Pflegekur
geht es dann endlich wieder
auf eine Fahrradtour.

Bergauf, Bergab - durch Felder,
rund um den kleinen See,
vom Frühlingswind begleitet …
Doch jetzt liegt draußen Schnee.