Jahreszeiten - Lebenszeiten

Ein Gedicht von Heinz Säring
Frühling, Sommer, Herbst und Winter
- jedes Jahr das gleiche Spiel.
Langsam läuft die Zeit für Kinder,
bis es Weihnacht werden will.

Doch schon in den Grundschuljahren
läuft es etwas schneller ab,
das hat jeder selbst erfahren,
immer, wenn es Ferien gab.

Kommt dann Studium oder Lehre,
ist auch Arbeit stets bereit,
eine Ehe oder mehr're -
immer schneller läuft die Zeit.

Ist man erst mal über fünfzig,
ist das Beste schon vorbei.
Man wird (manchmal) schon vernünftig,
es ist schließlich nicht mehr Mai!

Kommt man in die Rentenjahre,
hat man wieder sehr viel Zeit,
doch um Zähne und die Haare
und manch and'res tut's uns leid.

Weht im Lebens-Herbst ein kalter
Wind, sieht vieles anders aus:
Dass man garnichts merkt vom Alter -
aus dem Alter ist man raus.

Und erreicht man auch den Winter -
war es trübe, war es schön,
ist man Single, hat man Kinder -
einmal heißt's "Auf Wiedersehn".

Informationen zum Gedicht: Jahreszeiten - Lebenszeiten

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04.08.2011
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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