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Gedichte über das Miteinander - Seite 100


Der Pfandflaschensammler

Ich sah ihn hetzten wie ein Tier
Irgendwie sah es aus wie Gier
Gekonnt wühlte er im Müll nur
So als sei des Menschen Natur
Nach Pfandflaschen zu suchen
Erhaschen Krümel vom Kuchen

Für manche sind Cents lachhaft
Er sich damit seine Welt erschafft
Eine Welt, in der jeder Cent zählt
Hat er das Leben freiwillig gewählt
Oder lief für ihn irgendwas schief
Hörte keiner, als er um Hilfe rief
Was lief nur im Leben verkehrt
Ist er sich gar nichts mehr wert

Als ich darüber noch nachdachte
Geschah es, dass ich ihn anlachte
Er schaute mich zuerst irritiert an
Wenig später lächelte dieser Mann

Er wünschte mir einen schönen Tag
Er wisse, dass ihn keiner mehr mag
Alle schauen immer angewidert weg
Behandeln ihn wie den letzten Dreck

Er erzählte, innerhalb von 9 Wochen
Sei sein Leben zusammengebrochen
Zuerst ging seine kleine Firma Pleite
Danach suchte seine Frau das Weite
Er habe alle materiellen Dinge verloren
Dafür wurde die Alkoholsucht geboren
Die Freunde haben ihn fallen gelassen
Dann begann er das Leben zu hassen
Was mündete in einer Depression
Das Flaschensammeln sei Endstation

Er erwarte vom Leben nun nichts mehr
Und dankte mir für das Lächeln sehr
Betroffen verabschiedete ich mich
Darf ich nun einfach mal bitten dich
Auch diese Menschen zu respektieren
Dich für ihr Schicksal zu interessieren

Wenn wir wieder lernen mitzufühlen
Wäre weniger Kummer runterzuspülen
Weil dieser im Gespräch kann versiegen
Mitgefühl kann Traurigkeit besiegen
Und kann die Hoffnung wieder nähren
Mehr braucht man nicht zu erklären
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Der Märchenwald

Vor vielen Jahren kaum zu sehen, reckte sich ein Keim ins Leben.

Er war sehr klein und sagte sich: „Ein Ästlein mehr wär was für mich.”
Was glaubst du hat er dann getan?

Er streckte sich und wuchs heran.
So wurde aus dem kleinen Keim ein Baum - der schöner könnt nicht sein.


Und weil der Baum so wunderschön, ein Eichhörnchen kam und wollt nicht mehr gehen.

Es hat sich dann gleich wild entschlossen ein Nest in dessen Laub geflochten.



Ein schöner Sommer ging vorüber und viele Nüsse fielen nieder.

Eichhörnchen sind ziemlich schlau und wissen daher ganz genau:

Es wird Zeit für Abschiedslieder! Frische Nahrung gibts erst im Frühling wieder.

Noch bevor der kalte Winter kam, machte es sich einen Plan:

Es nahm die Nüsse und grub sie ein, so wird’s auch im Winter ein Festschmaus sein.


Der Winter war ganz schnell vorbei und ein paar Nüsse blieben über.
Und diese, vom Eichhörnchen übersehen, fingen an sich in der Erde zu drehen.

Kurz darauf reckten sich daraus Keime. Sie waren noch sehr klein und sagten sich: „Ein Ästlein mehr wäre was für mich“.
Was glaubst du haben sie getan?

Sie streckten sich und wuchsen heran.
So wurde aus dem einen Baum ein großer Wald, man glaubt es kaum.

Und weil der Wald so wunderschön, Schneewittchen kam und wollt nicht mehr gehen.



Auch Rotkäppchen hörte von diesem Ort und baute sich ein Häuschen dort.

Viele wollten zum Zauberwald gehen, wer glaubst du hat ihn noch gesehen?
Was haben sie dort wohl gemacht? Vielleicht gesungen und gelacht?

Und die Moral von der Geschicht:

Gib Acht, wohin dein Füßlein tritt!

Denn wer weiß, vielleicht ist bald, der kleinste Keim ein Märchenwald.
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