Es erhebt sich die Tribüne {203}
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Wo sich Zweifel hebt und Stärke sträubt,
Gesellschaft bebt und nicht bereut,
dass geltend Werte sterben laut,
vergehen gleich des Baumes Laub.
Wo schleichend sich ein Umstand regt,
den Gewissensbiss zurückbewegt,
ein Paar tausend Menschen sich versteifen
und sich schier aus Angst zusammenscheisen.
Dort läge mir die Seele brach,
in einer Welt befreit von Sühne.
Doch die Krise kommt, dem Anschein nach,
es erhebt sich die Tribüne.
Jacob Seywald XIII
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