Gedichte über den Menschen - Seite 661

Ein simpler Wink

Wir
können nicht stetig
die Augen verschließen
Das Leben lehrt uns
nicht nur
jubeln und ewig genießen
Wir dürfen nicht schweigen
wenn Menschen leiden
Ruhig mal nachdenken
und seiner Umgebung
hin und wieder
Freude schenken
Mit gutem Gewissen
schläft man dann wohlig
auf seinem Kissen

©Käte Micka



Käti Micka

Ihr reinsten Enkelkinder engelsgleich,
herzlich willkommen auf dem Erdenreich,
da, wo Quellwasser und Liebe fließen,
möget ihr euer Leben vielfältig genießen.

Überglücklich nehmen wir euch in Empfang,
euch zu lieben, mindestens lebenslang,
mit Geschenken und Weisheit zu versorgen,
so ihr gewappnet, für heute und morgen.

Lasst uns gemeinsam die Zukunft schauen,
Luftschlösser auf hohen Felsen erbauen,
damit erweckt wird Kreativität und Fantasie,
auch allgemeine, verbindende Chemie.

Freundschaft und Liebe sollten es sein,
Toleranz, Interesse für das Zusammensein,
zu feiern sogar Feste für schöne Zeit,
was das Beste, für jetzt und die Ewigkeit…

© Barbara Mewes-Trageser
2022

Ich lebe nicht, um euch recht zu sein,
doch überlebe, indem ich euch gefalle.
wir lebten nie, waren stets allein,
doch überleben tun wir trotzdem alle.

Überleben um des Lebens willen,
ohne wirklich mal zu leben.
Überleben, nur um den Drang zu stillen,
den Leib nicht vorfrüh aufzugeben.

Ein Wort, bei dem du über den Buchstaben "L" nicht kommst,
Alles voll "leben" und doch umsonst.
Das große Drama - doch nur ein perfides Spiel?
Den Tod zu entfliehen, wir wollen nicht viel.

Von Teufeln verführt, um der Erde nicht zu weichen,
Was bringt der Tod, wenn wir nichts erreichen?
Doch dies sind Worte nur, schmücken finsteren Trug,
denn zu ereichen, nicht zu sterben, das ist wohl genug.

Wohlan, greife zu Füller, verfluche deine Schwäche,
schwöre ein Sohn und Tochter, das einer davon dich räche
und dein unvollbrachtes Werk vollendet,
die Zeit nicht bloß für‘s Überleben verschwendet.

Der Geist will hinaus, hat im Innern sich zusammengebraut,
will hinaus, in die Ferne sich begeben…
…doch der Feigling hat sich nicht mehr getraut,
als in einer upgefuckten Welt zu überleben.

N.Fender

man sieht versteckt die Hand, die pflegt
in diesem wilden Garten -
doch hält sie sich zurück, wenn Bienen,
Vögel, Igel warten,

dass Blütenmeer und Blätterdach ihnen
noch Schutz gewährt,

wenn nebenan die Welt bleibt tot
für alles 'Ungeziefer'
und Unkraut sich nicht lange hält -
der Nachbar steht auf bieder;

ihn nie ein bunter Schmetterling
das Innehalten lehrt.

zubetoniert und zugeschüttet,
versteinert die Natur;
sie versteinert Blicke
in todgepflegter Gartenkultur;

kein einz'ger Stein hat sich jemals
zu noch mehr Stein vermehrt -

es ist das 'Unkraut' bloß, dass
pflegeresistent sich wehrt.