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Gedichte über den Menschen - Seite 637


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Macht den Mächtigen

(oder warum das Leben nicht endlos ist)

Erwachsen auf des Lebens Wegen
Will der Mächtige Beziehung hegen
Wird er bald stark und geht allein
Will er oft der Stärkste unter allen Starken sein

Dazu sinnt er auf Einflussnahme
Will selbst bestimmen seinen Weg
Hofft erst das jeder Widersacher bald erlahme
Sieht bald schon wie er sie in Fesseln leg

Doch wer Macht hat ist auch schnell besiegt
Alsbald Geschlagen wird er von ihr bekriegt
Übt er sie aus fängt sie ihn ein
Wie die schwarze Nacht den Sonnenschein

Der Gipfel dessen was die Macht uns tut
Eiskalt erzeugt sie in uns heiße Glut
Drängt gar über Leben zu entscheiden
Das ist dem Mächtigen nun mal nicht zu neiden!?

Der Potentat schreitet fort
Zum Despoten der erhebt das Wort
Als Autokrat sieht er dann
Was er in seiner Welt bewegen kann

Philosophiert ganz für sich allein
Kein anderer hier kann mit ihm sein
Hin und her hat er gedacht
Sich seinen eignen Reim gemacht

Ganz oben in der Hierarchie
Alleine er ist das Genie
Leuchtet er mit seinem Hirn
Aus tiefem Auge auf zart gefurchter Stirn

Das Kreuz ist ihm gebrochen
Drei Ecken zeichnen sein Gebet
Im Kreis dreht er sich schon über Wochen
Seine Mannen wissen worum es geht

Sein Name schreibt Geschichte
Den Imperialismus treibt er voran
Auf das sein Volk ihn gerecht richte
Tut er´s doch so gut er kann ...

Juristerei studiert er als Junge
Auf den Spuren von James Bond
Atem strömte einst in seine Lunge
Sportlich war er und ziemlich blond

Als Kind hat er´s nicht gut erwischt
Getroffen hats ihn jedoch nicht
Gerauft und gerungen hat er viel
Mit Freund und Feind, bei Sport und Spiel

Die Wohnung klein
Geteiltes Bad und Küche
Wer kennt dies Sein?
Der armen Menschen Schweißgerüche?

Seine Eltern waren nicht besonders reich
Sein Vater hart, die Mutter weich
Zwei Geschwister hat er verloren
Alleine er war zu Höherem auserkoren

Seine Eltern haben ihn wohl sehr geliebt
Haben zwei Luxusgüter für ihn ausgesiebt
Armbanduhr und Auto ihm geschenkt
Den Blick auf Wohlstand und Reichtum so gelenkt

Der KGB als eine seiner Wiegen
Führte ihn zum Major und dessen Riegen
Deutsch spricht er und das fließend
In Dresden weilte er, an der Elbe, eine Zeit genießend

Geschieden von seiner Frau lebt er liiert
Mit einer Olympionikin, hinterm Vorhang, ungeniert
Abgeschottet von dem was um ihn herum
Im goldbereiften Turm aus Elfenbein weil gar nicht dumm

Ein Geheimnis ist sein Leben
Sein Reichtum dagegen Legende eben
Laut Steuer zwei Oldtimer, ne kleine Wohnung
Um Hundertfünfzigtausend Euro die staatsmännische Entlohnung

Daneben, so wird hinter der Hand gemunkelt
Haben sich ´zig Milliarden aufgeschunkelt
Die Oligarchen hat er entthront und ihre Macht gezügelt
Sich selbst einen feisten Rock gebügelt

Er wandelt wie es scheint
Auf der Zaren Spuren
Und wenn es das Schicksal gut mit ihm und mit dem Frieden meint:
Erspart er den Völkern das Blut und horcht worüber seine Seele weint … !


© Caeli
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