Gedichte über den Menschen - Seite 635

Ich liege so da…
und denke nach.
Was du wohl gerade so denkst??

Ich denke hin
und denke her
und alles ist bereit`s ver-quer.
Ich komm auf keinen schlauen Schluss,
ich glaub, ich denk wohl lauter Stuss??

Wer weiß denn, was ein anderer denkt,
wohin er seine Gedanken lenkt?
Vielleicht liegst du ja einfach da,
singst Falleri und Fallera,
bist lustig und ganz heiter,
das Leben geht einfach weiter??

Und ich?
Ich denke hin und her,
mein Hirn – das wird schon nicht mehr leer,
frag mich Gedanken rauf und runter,
meine Gehirnströme werden davon leider auch nicht bunter.

Auf einmal wird mir alles klar,
dass ist doch alles sonderbar??
Sonnenklar!!

Es nützt nichts hin und her zu denken,
meine Gedanken rundherum zu lenken,
weil ich wohl niemals wirklich wissen kann,
einen Gedanken eines anderen – ob Frau oder Mann.

Also – frag ich mich – ob ich spinn??
Das alles macht doch keinen Sinn.
So geb ich`s studieren ganz schnell auf
und freu mich – an meines` Lebens Lauf.

© A. Namer

Sorgenvoll mit starrer Miene,
schaut man auf die Wirtschaftsschiene.
Jeder hat sein Leid zu klagen,
jetzt in jenen grauen Tagen!

Ist es wirklich so beschissen?
Denkt man sich, schaut fast verbissen.
Sieht wie sie das Geld verschieben,
bis am Ende nichts verblieben.

Beten stets im gleichen Tran,
ach, ihr Bild voll Größenwahn.
Schreckensgleich ihr Tun und Handeln,
mit dem sie die Welt verwandeln!

Von Pierer, Schrempp und wie sie heißen,
die uns jeden Tag bescheißen,
fordern ständig zum Verzicht,
ihrer Zunft, doch gilt der nicht.

Sichern sich die goldenen Pfründe,
nennen täglich tausend Gründe.
Kennen nur das eine Lied:
Dividende und Profit!

Ausgepresst, gerupft, geknebelt,
wurde uns das Hirn vernebelt.
Und wir fressen ihre Sprüche,
heiß serviert aus ihrer Küche.

Gekauft, verscherbelt, fusioniert,
bis sich der Überblick verliert.
Die Herren treiben ihren Spott.
Sie spielen gern den lieben Gott!

Hat man an Arbeit, Bier und Brot,
lebt man ja noch und ist nicht tot.
Darum zahlen wir ihre Zechen,
buckeln, schuften, rackern, blechen.

Stets mit jener Angst vor Augen,
morgen schon nichts mehr zu taugen.
Angst davor den Weg zu gehen,
den, die ohne Arbeit stehen!

© Hansjürgen Katzer, November 2002

Ja, der Mensch ist so viel wert...
unbezahlbar, würde ich fast sagen.
Drum sag, wenn jeder diesen Schatz so ehrt,
warum müssen einige doch Preisschilder tragen?

Die Natur ist ein viel geschätzter Segen,
das ist uns allen wohl bekannt.
Dann sag mal, warum wir Bäume en mass zersägen,
Wälder gerodet werden oder für "Nutzfläche" verbrannt?

Die Götter, unsere stillen Begleiter,
Barmherzig, gutmütig und tolerant.
Wieso kämpft man entgegen dieser Werte weiter,
verdreht der Mächtigen Worte zu seinen Vorwand?

Und wo wir schon bei Vorwänden sind:
Der Boden scheint gar wertvoller als Leben.
Der Soldat erschießt die Alten, die Frau, das Kind,
weil's ihm von seinen Kommandeur ward aufgegeben.

Seid ihr so neidisch, so gierig und kalt,
dass ihr all das habt befohlen!?
Sag mir, du überaus beweinenswerte Gestalt,
Wer hat die Vernunft und das Herz dein gestohlen?

Alle sagen immer: "Das wollen wir nicht!".
Aber ihre Worte verschwinden im schwarzen Loch.
Denn wenn zum Worte nicht gestanden wird, es jeder bricht,
dann wollt ihr es am Ende wohl doch...

N.Fender

Ein Albtraum ist die Presse!
Sie kommt nicht aus der Haut.
Hat eine große Fresse!
Mit Affenliebe aufgebaut.

Sie kann ja nur noch schreiben,
Was jemand schon gesagt.
Die Faulheit darf nun bleiben.
Am Fleiß wird nur genagt.

Recherche ist nicht wichtig.
Wir brauchen kein Gehirn.
Wir quasseln weiter tüchtig,
Den Seemannsgarn und Zwirn.

Was stimmen muß sind Gelder
Von Staat, Partei, Vertrag.
Der Kopf wird immer kälter,
Mit jedem Arbeitstag.

Dann kommt zum Glück die Schwere,
Die drückt schön auf's Gemüt.
Die Presse schreibt das Leere,
Damit kein Hintern glüht.