Gedichte über den Menschen - Seite 585

Eine Gutemorgennachricht wäre fein,
bevor du gehst in den Tag hinein.

Ich habe keine Zeit, muss mich Sputen,
die Arbeit beginnt, in drei Minuten.

Ein liebes Wort, dass jeder versteht,
bevor es am Mittag weiter geht.

Ich habe keine Zeit, muss mich Sputen,
die Pause ist bald um, in drei Minuten.

Ein Anruf am Abend wäre der Schrei,
bevor der stressige Tag ist vorbei.

Ich habe keine Zeit, muss mich Sputen,
bin müde und schlafe, in drei Minuten.

Jetzt versteh´ ich all deine Klagen,
bleib´, denn ich hätte dir so viel zu sagen.

Das Leben gibt mir keine Zeit, muss mich Sputen,
vorbei ist der letzte Atemzug, in drei Minuten.

Zeit ist etwas, die wir nicht haben,
sondern die sich jeder nimmt,
für das, was ihm wichtig ist,
bevor das Mögliche davon schwimmt.

So wie ich das seh`
macht den besten Kaffee,
bekömmlich für den Magen,
Tante Trude aus Mollhagen.

Bei Tag und auch bei Nacht,
aus Bohnen frisch gemacht.
Immer und zu jeder Zeit,
stets auf Knopfdruck bereit.

Man wählt nur Menge und Mahlgrad,
sofort geht Trude an den Start.
Genussvoll in den Becher drängt
sich dies köstliche Wohlgetränk
Der Kaffeeduft zieht durchs ganze Haus,
lässt keine schnuppernde Nase aus.

Frisches Wasser und neue Bohn´,
das braucht sie regelmäßig schon.
Auch den Satzbehälter zu leeren
darf man ihr ja nicht verwehren.
Und manchmal eine Reinigungstablette
gegen des Kaffees ach so fiese Fette.

Ihr habt es sicher schon erkannt.
Von uns "Tante Trude" genannt,
einfach praktisch und supersmart,
das ist unser Kaffeevollautomat.


Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com

Ein Gesicht ganz ohne Falten
gehört den Jungen - nicht den Alten.
Und wenn Hals und Dekolleté davon betroffen,
nützt auch kein Jammern und kein Hoffen.

Mit siebzig ist man keine zwanzig mehr
auch wenn's Akzeptieren fällt recht schwer.
Man kann sich Quark und Gurkenscheiben legen,
um die Haut so schön zu pflegen.

Doch helfen tut das wirklich nicht,
die Falten bleiben trotzdem im Gesicht.
Man kann cremen, salben, schmieren,
Botox, Urea und Hyaluron probieren,

man könnte Schnibbeln, Glätten, Straffen,
benutzen der Kosmetik geheimste Waffen,
doch das Ende der Prozedur wird sein -
die Falten bleiben für immer "Dein".

Selbst Industrie und Pharmazie
finden das Rezept wohl nie!
Der Traum vom Jungbrunnen wird versprochen,
seit Menschengedenken, in allen Epochen.

Drum find' Dich schön so wie Du bist
und sei von Gelassenheit geküßt.
Was sind schon Falten im Spiegel der Geschichte,
wenn das Leben sie schreibt uns ins Gesichte?

Selbst ein Apfel kennt den Werdegang,
läßt man ihn liegen etwas lang!

03.09.2016GiselaDanisman

Schön ist es, tags in der Natur spazieren zu gehen,
auch schön, nachts die Sterne am Himmel zu sehen,
morgens Licht und die Sonne auf der Haut zu spüren,
in der Nacht, wenn Mond und Liebe sanft verführen.

Schön ist es, einen Baum im Wäldchen zu umarmen,
mit Wasser, guten Worten und Willen zu umgarnen,
Bäume, Blumen zu sehen, die am Wegesrand stehen,
auch an See und Teich nicht einfach vorbei zu gehen.

Schön ist es, auf die Lieder der vielen Vögel zu hören,
das Gezwitscher erschallt in mehrstimmigen Chören,
mal laut, mal leise, doch immer, auf fröhliche Weise,
in buntem Gefieder, so auch, auf langer weiter Reise.

Schön ist es, dem Wind im Blätterwald zu lauschen,
auch wenn die Steine wellig ins Wasser eintauchen,
wenn Regentropfen auf Blatt und Gräsern stehen,
die Blütenblätter durch Wind und Luft wegwehen.

Schön ist es, die Quellwolken am Himmel zu sehen,
wird bald gutes Wetter kommen und nicht gehen,
das Schönste, wenn die Sonne im Herzen scheint,
Körper, Geist und Seele, sind mit der Natur vereint.

© Barbara Mewes-Trageser
2021

Leidender Hörer

Einst hörte er so gern Musik,
Die aufbaute – ganz ohne Krieg,
Erfüllte Herz auch, sein Gemüt,
Damit er mit ihnen erblüht'.

Musik hört er von Komponisten,
Die nicht fördern krachende Kisten,
Sondern gefällig, anerkannt
Für Hörer da im ganzen Land.

Doch jetzt glaubt er, ihn laust der Affe,
Weil man im Hörfunk das abschaffe,
Was bisher so melodiös gesendet,
Wo sich nun gleich sein Ohr abwendet.

Denn unverdaulich sind die Töne,
Weil körperlich das Ohr erstöhne
Bei dem gewählten Unverstand,
Der für die Misstöne einstand.

Da geht es nicht um Einschaltquoten,
Wenn man macht Hörer zu Heloten,
Weil man mit stetem, höherem Wollen
Erzwingt, dass Hörer hören sollen.

„Meine Gebühren zahl' ich doch,
Damit Musik bleibt Lust, nicht Joch!“
So schaltet er den Kasten aus,
Geht lieber in den Wald hinaus.


©Hans Hartmut Karg
2021

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