Gedichte über den Menschen (Seite 155)

Ratlos

Junge, wie erklär ich‘s dir?
Seit 70 Jahren Frieden hier.
Fragend schaust du dich um,
Jammer, Unmut, Hass
toben um uns herum.

Kein täglicher Kampf
ums Überleben,
was schmerzt ist der
Vergleich im Neid - was
Die hat ein teureres Kleid?
Das Gemächt zu kurz, ohne Sinn,
schon sitzt er im Luxuswagen drin.

Vorurteil geschwängerte Gedanken,
Mächtige die um Profite ranken.
Wut gegen „die Säcke da oben“, lässt
Würde in (a-)sozialen Medien roden.

Und sie rennen satt in der Masse mit,
eigenes Handeln hinterfragen sie nicht.

Junge - wie erklär ich‘s dir?

© by FRI

Der Sturm

Rau zerrt der Wind an meinem Schutz;
bricht berstend wie ein Schicksal ein.
Der Tod bricht mich noch nicht; er bricht
im Wind zuerst mein schützend‘ Heim.

Er stürmt; er stürmt in mir; verwüstet
alle meine Hoffnungswege.
Nichts schützt; entwurzelt bin auch ich
durch Sturmes Schicksalsschläge.

Gott und Mensch

Es gibt nur einen Gott,
der „Mensch geworden“ ist –
daran das Menschsein sich erweitert.
Doch wähnt der Mensch sich schlichtweg
göttlich, weil er am Menschsein
scheitert. Wen wundert’s,

wenn Gott den Menschen nicht begleitet?

Gedichte über den Menschen - Seite 155

Ratlos

Lockruf

Der Sturm

singen sollten wir

Gott und Mensch