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Gedichte über Lustiges - Seite 776


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An einem Dienstag

Der Dienstag war, mit viel Gezeter,
so wie der Montag, nur halt später!

Durch einen dummen Wasserschaden,
konnten im Haus nun alle baden.
Nun musste man es trocken kriegen
und im Hotel den Tag besiegen.

Mit allem was noch übrig war,
saß ich vor einer Minibar
und dachte mir so, früh am morgen,
ertränkt man selten seine Sorgen.

Doch nach einem schlimmen Tag,
ein mancher gerne etwas mag,
das einem kurz den Geist verdreht,
damit es einem besser geht.

Diese Idee war nicht sehr gut,
denn trotz dem ganzen Übermut,
den ich zu dieser Sache hatte,
zwang mich der Wodka auf die Matte.

Am Mittag dann, die Bar war leer,
da klopfte plötzlich Irgendwer,
an der Tür von Zimmer zehn,
doch leider konnte ich kaum stehen.

Ich stieg von meiner Badematte,
die ich zum Glück noch immer hatte
und wollte flink die Tür aufmachen,
da fiel ich über ein paar Sachen.

Jetzt sah ich was am Boden war,
die leeren Flaschen aus der Bar.
Diese fiesen Stolperfallen,
ließen mich zu Boden knallen.

Benommen taumelte ich los
und der Raum war wirklich groß,
zudem auch ziemlich hoch und breit,
zur Tür war es noch meilenweit.

Nach gefühlten Stunden dann,
kam ich an die Klinke ran
und öffnete die Tür ganz leise,
auf irgendeine Art und Weise.

Vor dem Zimmer stand er dann,
von der Versicherung ein Mann,
der mir die frohe Botschaft nennt:
Vom Wasserschaden gibt’s kein Cent.

Im Kleingedruckten stand geschrieben,
du solltest deine Wohnung lieben.
Bei Selbstverschulden stand dort auch,
steht der Schuldner auf dem Schlauch.

So saß ich da und hörte leise,
wie der Mann auf seine Weise,
mir sagte das ich später dann,
zurück in meine Wohnung kann.

Erschöpft und träge kam ich dann,
in meiner alten Wohnung an.
Die Lüfter brummten Tag und Nacht,
was wirklich keine Freude macht.

Was könnte jetzt denn noch geschehen?
Das wird man Mittwoch alles sehen!


Karsei, Herford
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Gewogen

Die Waage des Lebens wägt uns hin und her,
wir nehmen ‘s leicht, dabei sind wir zu schwer.
Das normale menschliche Leben
Ist kein einfaches Nehmen und Geben.
Da wird gewiegt, gewägt und gewogen
und letzten Endes dann doch betrogen.

Damit es nicht auffällt auf der misstrauischen Welt,
gibt es verschiedene Waagen, je nach Gewicht und Geld.
Die erste Waage in meinem Leben
ist eine Schale aus feinem Blech gewesen.
Dort wurde ich schreiend hineingehoben
und außen wurden zwei Gewichte geschoben.

Sie wurde später einfach weggeschmissen,
weil sie eine Fliegerbombe zerrissen.
Später, wenn man alleine stehen kann,
musste die Personenwaage ran.
Mechanisch, elektrisch und elektronisch rammelnd,
gab es sie auch Münzen sammelnd.

Jeder Bahnhof, der nicht an Ausstattung sparte,
druckte das Gewicht auf eine ehemalige Bahnsteigkarte.
Bei den Doktoren geht es unterschiedlich zu,
mal mit und mal ohne Schuh.
Das Gewicht uns nicht so erschreckt,
wird die Anzeigetafel verdeckt.

Nur bei der stabilen Dezimalwaage
stehen die Gewichte auf der Auslage.
Unterschiedlich ist dort die Wiegegutaufnahme,
von der kleinen Kartoffel bis zur Schweinedame.
Beim Handel gilt es mehr für die kleinen,
die mit den klebenden und bedruckten Scheinen.

Die einfachste Waage, nur zum Vergleichen,
kann jeder auf dem Spielplatz erreichen.
Die kleinste Waage wiegt dem Juwelier Gold,
bei der größten gleich das Auto drüber rollt.
Die letzte Waage, die sich einst zu mir gesellt,
ist die Wasserwaage, wenn man meinen Grabstein aufstellt.

21.03.2020©Wolf-Rüdiger Guthmann
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