Gedichte über Lustiges - Seite 778

Zur herrlichen Erdbeerzeit…


Zur herrlichen Erdbeerzeit
da verschwindet all
das unsagbare Kinderleid,
die Beeren schmecken
den Kindern besonders gut,
die Erdbeeren leuchten
verführerisch in der Mittagsglut.

Erdbeeren gibt es jetzt
wie Treibsand am Meer,
und jeder freut sich riesig
auf den leckeren Verzehr,
ob im Laden oder auf dem grünen Feld,
keiner achtet beim Kaufen auf sein Geld.

Das sagen hat der dicke Bauer Meier,
der verdient mehr an seinen Erdbeeren
als an seinen frischen Hühnereiern,
Oma Hedwig ruft händeringend,
diesmal muss mir der Erdbeerkuchen gelingen,
Hochwürden Langrock meint genüsslich.
diese Beeren sind auf keinem Fall überflüssig!


Für die süßen Erdbeeren braucht man
keine noch so starke Lanze brechen,
denn sie werden uns immer
mit ihrem Geschmack bestechen…

Dir kann ich alles anvertrauen.
Viel Zeit habe ich mit dir verbacht.
Bei dir darf ich meine Vergangenheit anschauen.
Würden Andere dich sehen, würde ich ausgelacht.

Oft war ich mit dir unter dem Lindenbaum.
Tränen spiegelten sich im See in meinem Gesicht.
Habe offenbart meinen geheimsten Traum.
Rührende Worte beschreiben deren Gewicht.

Habe die Augen geschlossen, dich an meine Brust gedrückt.
Du gehörst nur mir, niemand soll dich entdecken.
Denke gerne an die Zeit zurück.
Mußte dich einmal hastig unter meinem Bett verstecken.

Im Kerzenlicht habe ich mit dir vor dem Kamin gelegen.
Freud` und Leid habe ich dir zugetragen.
Bist du für mich Fluch oder Segen?
Werde ich dafür Übermorgen geschlagen?

Wirst du die Geheimnisse für dich behalten?
Wehe dem, der sich wagt dich mir wegzunehmen.
Verrat läßt auch beste Freundschaften erkalten.
Derjenige wird sich später dafür schämen.

Manche Tage waren leidenschaftlich und extrem.
Ohne dich fühle ich mich allein.
Es gab viel zu lachen, manches unangenehm.
Du wirst immer meine beste Freundin sein.

So viele Fragen habe ich dir gestellt.
Erst Jahre später habe ich eine Antwort bekommen.
Die Zeit hat meinen Horizont erhellt.
Ich hatte mein verstaubtes Tagebuch wieder in die Hand genommen.

Einst haben nur wir am Geländer gehockt
Mit Zwitschern und Flügelschlag.
Jetzt haben sie mehr den Wäldern entlockt,
das Futter um vieles aufgestockt
nun mindert sich unser Ertrag.

Die Stare und Spechte erdreisten sich gar,
das Vogelhaus zu erkunden.
Sie spechteln und halten (e)s für untragbar
Dass nur Meisen und Spatzen klar
Die Erdnüsse munden.

Die Meisen schaffen den Nachwuchs heran,
sie zetern und schimpfen mit Spechten.
Die schauen erstaunt und gelassen dann
Fast mitleidig die Bande an
Und warten geduldig auf Ästen.

Zum Schluss schreit der Buchfink die Meise an
„ Geh Oida, hoit an Meter Abstand!
Die Meise twittert dem Grobian
Manieren zu lernen irgendwann
so lang sich dort oben Futter befand.

„Da sitzen sie nun, den Wäldern entflohn“,
beklagen die Meisen einträchtig.
"Sie sitzen da, auf unsrem Balkon!"
Und haben laut zwischternd uns zum Hohn
Sich unseres Futterplatzes bemächtigt.“

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SDR