Gedichte über Lustiges - Seite 72

Ein Übel ist bei kleinen Kindern
schon oft die Daumenlutscherei.
Es ist so schwer, das zu verhindern, -
wie bringt man es dem Kinde bei?

Der Schneider mit der großen Scher,
der schneidet Konrad ja schnipp schnapp,
- man kennt's vom Struwwelpeter her,-
gleich alle beiden Daumen ab!

Das scheint der Mutter allemal
als Drohung eben zu brutal. ---
"Das Lutschen macht 'nen dicken Bauch,"
das fiel der Mutter ein zum Glück.

Vielleicht, so hofft sie, hilft das auch. -
Tatsächlich ging's jetzt schnell zurück.
Sie hat auch nicht noch mal begonnen,
die Mutter hat total gewonnen.

Frau Meier war schon lang nicht da,
zuletzt vorm halben Jahre schon.
Die Susi aber kennt sie ja,
man hört sich auch am Telefon.

Ist schwanger fast dreiviertel Jahr,
in 3, 4 Wochen ist's so weit,
der Bauch ist dick, das ist ja klar, -
die Susi weiß sofort Bescheid!

"Frau Meier", sagt die Kleine prompt,
erfreut, dass sie sich brüsten kann,
"ich weiß genau, von was das kommt!"
Und grinst sie fingerzeigend an.

Das Gedicht war schwerer
wie eine Geburt.

Herr Dämlich traf,
Herrn Nämlich
waren sich ähnlich,
weil beide so
dämlich.

Herr Dämlich
fragt Herrn Nämlich.
Geht es ihnen heute
auch so ähnlich
wie mir?

Herr Nämlich
fragte:
Was meinen sie
Herr Dämlich?

Herr Dämlich
antwortete :
Ja mir geht
es ähnlich,
Herr Nämlich.

Was machen
wir Herr Dämlich,
fragt wieder
Herr Nämlich?

Gehen sie mit
Herr Dämlich,
was tun wir denn
hier,
geh´n wir trinken
ein Bier ?

Herr Dämlich
sagte zu Herrn
Nämlich:

Oh Nein,
die Bedienung
in der Kneipe
sieht meiner
Frau so ähnlich.

Gingen heim
durch ihr Haustor,
waren nämlich wieder
ähnlich und
dämlich wie zuvor.

Der Lommel ist zum Karneval
und kommt in silberner Gestalt,
Trägt Harnisch, Schild und Federball.
Am Hinterteil ist angeschnallt:
Ein Morgenstern, aus Plüsch.

Sein Reittier ist, wie kann man's sagen:
Ein Drachen wohl, aus Pappmachee.
Doch ritterlich ist sein Betragen.
Er trinkt Whiskey, mit viel Tee.

Ja, Lommel Lütt, ist ritterlich.
Ist fast Sieger, beim Kuss - Duell.
Die Schankwirtin sehr mütterlich,
flüstert ihm ins Ohr so hell:
'' Dich Ritter! nehm ich, auf dem Tisch.''

Der Ritter Lütt! was soll er machen?
Für die Flucht ist's viel zu voll.
Er stellt sich tapfer den Tatsachen.
Und hört bald Wirtins: Dur und Moll.