Gedichte über Lustiges - Seite 75

nach einem Lied (einst gesungen von Paul Kuhn)


Ja, jeden Abend spielt er dort Klavier.
In einer Kneipe und es kommt gut an.
Als Lohn, spendiert man gern mal`n Bier.
Grad bracht man wieder eins, oh man.

Spielen konnte man`s nicht mehr nennen,
nun, was da jetzt noch von ihm rüberkam.
Er war vor Gläsern, kaum noch zu erkennen,
Alle leer schon, ja, kein Bier wurde warm.

Und wieder haute er rein in „Kasten“.
Ja, haun war wohl das passende Wort?
Doch nicht mit Finger da, auf die Tasten.
Nein, diesmal war sein Kopf vor Ort!

Doch er ließ sich nicht von unterkriegen,
Nicht von so`n paar Bieren, wie diese hier.
Beiderseits vom Kopf, taten Finger sich biegen.
Und:"Gemse `n Maannam Lawier, mmm, Biiieeer…!“

Ihr Freund hat sie erstmals nach Haus gebracht.
Der Vater ist skeptisch: "Doch nicht über Nacht!"
Die Tochter ist sicher: "Er ist von den Braven, -
es fährt heut kein Bus mehr, er kann bei mir schlafen."

Der Paps meint, es könnte bestimmt etwas nützen,
er muss ihre blutjunge Unschuld beschützen!
Nun hat er die Tochter vertraulich belehrt, -
falls der etwas tut, was sich noch nicht gehört.

"Wenn er dir zu nah kommt, und will dich heiß küssen,
dann rufst du laut "Kirschen", damit wir es wissen.
Doch fängt er dir an, an die Brüste zu fassen,
dann rufst du laut "Äpfel", denn das muss er lassen.

Dann werde ich nicht mehr in Ruhe verweilen,
dann komm ich, dir, Liebling, zu Hilfe zu eilen.
Doch geht er sogar weiter unten vor Ort,
dann rufst du laut "Pfirsich", und gleich bin ich dort!

Nicht lange, da hat sich der Vater empört, -
als er ihren Hilferuf "Obstsalat" hört!

Ein schwarzes Kleidchen kurz und nett,
die Sense schwingt sie sehr adrett.
Heut ist der Sensenmann ne Frau,
das nützt nicht viel, ich bin ja schlau.

“Mein lieber Freund willst mit mir gehen?
Ich mach die Rückreise dir schön!“
Da mein ich nur: “Oh Mann, oh Mann,
an dir ist doch nichts weiches dran.

Nicht der allerkleinste Busen,
sag wie soll ich da nur schmusen.
Wenn dann mein Blick nach unten schweift,
gibt’s nichts, wohin man gerne greift.

Auch am Kopf sind keine Haare.
Darum sage ich, bewahre,
mich vor dieser langen Reise.“
Und dann meine ich noch weise:

Flieg lieber auf dem Hexenbesen,
vorne drauf min Lieblingswesen.
Heb mich da an ihren runden,
wohlgeformten süßen Pfunden.

Drum Sensenfrau, du hast kein Glück,
du musst alleine jetzt zurück.
Versuche es in ein paar Wochen,
wenn du hast was auf den Knochen.

Charlotte, sie hatte sich fast übernommen,
doch heut soll sie ihren Mercedes bekommen.
Sie war schon beim Händler, ihr Geld vorzuzählen,
doch leider ist's so, dass 10 Euro noch fehlen.

Sie spricht zum Verkäufer ganz locker und bieder:
"Ich gehe nach Hause, und komme bald wieder."
Doch manchmal spielt Glück bei Verlegenheit mit. -
sie trifft auf der Straße die Freundin, die Grit.

"Gut, dass ich dich treffe, ich bitt' dich bis morgen,
mir schnell einmal ganze 10 Euro zu borgen, -
dann könnte ich gleich den Mercedes erhalten,
du weißt, wir Blondinen, wir bleiben die Alten."

"Ich gebe dir gerne gleich 20," sagt Grit, -
"da bringst du für mich bitte auch einen mit!"









Nicht, dass man Blondinen hier lächerlich macht:
die Grit hat halt nur an ein Spielzeug gedacht.