Ein Mensch möcht' tanzen in den Mai,
Bereitet vor sich, seit halb drei.
Ging dann am Abend Beine schwingen,
Fing mitternächtlich an zu singen,
Hat rumgeschäkert, viel gelacht,
Weil's Maibockbier sehr lustig macht.
Er wachte auf am nächsten Morgen,
In fremdem Bett mit höchsten Sorgen.
Sah weder Hose, Socken, Hemd,
und auch die Frau links, war ihm fremd.
Beim nähern Hinseh'n wurd' ihm klar,
Dass dies kein guter Abend war.
Er schlich sich aus dem Bett heraus,
Und macht die Nachttischlampe aus.
Zu gerne wüsst' er ihren Namen,
Sie war bildschön, mit blonden Haaren.
Sehr peinlich wär's, würd' sie erwachen.
Wo sind nur seine Siebensachen?
Das Maibockbier war noch aktiv.
Gut, dass die blonde Schönheit schlief.
Doch die Geräusche die er machte,
Sie war'n zu laut. Die Frau erwachte.
Auch sie rieb sich recht fest die Augen
Wollte es selbst erst gar nicht glauben.
Ein nackter Mann stand jetzt vor ihr.
Sie flüstert: das war's Maibockbier.
Tief blickten sie sich beide an,
Tiefer als man's erzählen kann.
Erst fand er sie, dann sie ihn nett,
Schnell ging's zurück ins warme Bett.
Die Kleider konnten liegen bleiben,
Es war zu schön das süße Treiben.
Seit dieser Nacht zum ersten Mai,
War's mit dem Tanzen dann vorbei.
Denn schon im nächsten Januar
War's Maitanz-Malheur pünktlich da.
© Horst Fleitmann 2012