Gedichte über das Leben - Seite 29

Meine Zeit rast dahin
Die Hektik nimmt zu
Wo liegt noch der Sinn?
Ich find keine Ruh

Getrieben in der Früh
Gejagt durch den Tag
Unendlich viel Müh
Wie keiner es mag

Müde zur Nacht
Kraftlos und leer
Was wurde erbracht?
Ich kann nicht mehr

Und so geht es fort
Ich bin schon am Ende
Eile hier und eile dort
Wo ist die Wende?

So bin ich gefangen
In dieser Zeit
Kann Nichts erlangen
Und die Ruhe ist weit

Du Schwein, sagte sie zu mir
als wir uns einmal stritten.
Du dumme Kuh, sagte ich ihr,
wir haben sehr gelitten.

Was für Tiere wir so kennen,
und Körperteile noch dazu.
So Manches mag ich hier nicht nennen
und irgendwann gaben wir Ruh.

Der Fernseher störte unseren Streit,
der Ton war laut und dröhnte.
Es wurde endlich höchste Zeit,
dass wir uns schnell versöhnten.

Wir haben einen Film gesehen.
Über unsere Erde.
Sie wird sehr bald schon untergehen
wenn es nicht besser werde.

Der Mensch verwüstet alle Seen,
verpestet Luft, zerstört Natur.
Es machte Angst sowas zu sehen.
Warum tut der Mensch das nur?

Der Mensch zerstört nicht nur die Welt.
Der Mensch bringt auch den Menschen um.
Er macht das für sehr viel Geld,
für Macht, Erfolg und etwas Ruhm.

Das Volk wird in den Krieg geschickt
und gegenseitig aufgehetzt.
Wer nicht folgt wird unterdrückt
und vom Nachbarn gleich verpetzt.

Der Mensch ist schon ein böses Tier.
Das Schwein ist eher ein Pazifist.
Darum frage ich mich jetzt und hier:
Warum denn „Mensch“ kein Schimpfwort ist.


© Michael Jörchel