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Gedichte über Lächeln - Seite 49


Weihnachten 2021

Ein flotter Mann mit schönen grauweißen Locken,
der sollte bei Müllers das Weihnachtsfest rocken.
Sehr lange hatten sie so einen Burschen gesucht,
und ihn für den 24. zu 18.00 Uhr digital gebucht.

Der Deal lief über eine große Weihnachtsagentur,
sie fanden ihn in der Werbung unter ,,Fest-Kultur.''
Mit Sack und Rute, natürlich aus aller erster Hand,
so hat man das ja sehr gerne, im deutschen Land.

Zunächst muss man aber an die anderen denken,
schließlich wollten sie ja jedem etwas schenken.
In der Zeitung stand, Geschenke rechtzeitig kaufen,
sonst musst du kurz vorm Fest die Hacken ablaufen.

Oh je, Corona haben wir ja auch noch an den Hacken,
darüber müssen wir alle sofort nochmal schnacken,
Klar, die dritte Spritze wäre sicher ein gutes Geschenk,
mit jedem Dritten gäbe es da aber wieder viel Gezänk.

Dann doch lieber für alle schöne rosarote Brillen,
da sehen alle das Leben nach ihrem eigenen Willen.
Passend dazu Masken mit roten Weihnachtssternen,
ja von chinesischen Designern kann man viel lernen.

Da in diesem Jahr alles, aber auch alles teurer wurde,
braucht man eventuell als Geschenk das ,,ABSURDE.''
Eventuell eine Bescheinigung über ,,stabilen Lohn,''
oder doch eine Anleitung für erfolgreiche Rebellion.

Klassisch wäre Modell SOS, Socken, Ouzo, Schlips,
oder lieber was Hartes, für einen handfesten Schwips.
Weihnachten mal wieder ein Fest mit größten Sorgen,
man könnte natürlich auch Geld von Nachbarn borgen.



Am Tag vor dem Fest stürzten noch alle Computer ab,
da war klar, Weihnachten wird es wohl für alle knapp.
In der Weihnachtsagentur hat ein Hacker zugeschlagen,
dem mit grauweißen Locken schlug das auf den Magen.

Alle Termine und die vielen Adressen gingen wohl flöten,
der Notstand wurde ausgerufen, den das Fest war in Nöten.
Irgendwie war das schöne Weihnachtsfest total versaut,
ja so ist es nun mal, wenn man nur auf das Digitale baut.

Der Opa fand aber noch ein verstaubtes, rot kariertes Heft,
ein Gedicht las er vor, das fanden die Enkel nicht schlecht.
Die Oma öffnete eine volle Flasche vom selbst Gebrannten,
nach einem zweiten peppigen Umtrunk sich alle entspannten.

Tante Lisbeth sang mit roten Ohren und stärkster Stimme,
,,Einer geht noch, ein zweiter macht uns fröhliche Sinne.''
Das Fest fand nun doch noch ein sehr glückliches Ende,
in größter Freude schüttelte man undesinfizierte Hände.

Ernestine Freifrau von Mollwitz




mageba
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Das Gebiss

…. Wer älter wird, merkt dies gewiss
auch eines Tages am Gebiss.
Dies fehlte ihm am Anfang noch,
als er ans Licht des Kreißsaals kroch.
Doch für den unbezahnten Knilch
erfand Natur die Muttermilch.
Die lässt sich schlucken und verdauen,
auch ohne sie vorher zu kauen.
…. Darauf begann das Paar der Kiefern
die ersten Beißerchen zu liefern,
was meistens in der Nacht passierte
und arge Wachstumsschmerzen schürte,
was seinerseits mehr, als man glaubt,
den Eltern Schlaf und Ruhe raubt,
worauf er ohne Kompromiss
in alles, was ihn reizte, biss:
Waschpulver, Schnecken, fremde Finger,
Bonbons und Wagners Meistersinger.
Der Umfang dieses Schabernacks
trug bei zur Bildung des Geschmacks,
weil man in Lauf der Zeit entdeckt:
Nicht alles, was gut aussieht, schmeckt.
…. Doch Erdenpracht wird überall
bedroht von Schrumpfung und Verfall.
Der Zahn der Zeit ist sein Begleiter;
er nagt und nagt und nagt stets weiter.
Auch Zähnen, noch so fest und hart,
bleibt dieses Schicksal nicht erspart.
Das ehemalige Idyll
verkrümelt sich im Wohlstandsmüll.
Der erste Schultag mit der Tüte,
als er vor Stolz und Neugier glühte,
mit dem Tornister auf dem Rücken,
im Zahngehege breite Lücken.
…. Nichts blieb von dieser Doppelreihe.
Doch welch ein Glück, es wuchsen neue.
Die pflegte er mit Fluorpaste
und einer Schweineborstenquaste,
um alle schädlichen Bazillen
zu unterdrücken und zu killen.
…. Doch diese, keineswegs verloren,
begannen, bis ins Mark zu bohren.
Als dann der Schmerz im Schmelz rumorte,
blieb nur, dass ein Experte bohrte.
Das Opfer hing, betäubt vor Qual,
im zahnärztlichen Marterpfahl,
spie seine Angst in einen Kübel
aus Angst vor noch mehr Angst und Übel.
…. Der Zahn der Zeit beißt allgemein
zwar langsam, aber gründlich klein.
Die Zahl der Zähne schmolz zusammen,
wie Holz verkohlt in Feuersflammen,
und jetzt benutzt er ein Gebiss
gemäß dem Spruch: Stirb oder friss!
Er kann es leicht beiseite legen,
penibel reinigen und pflegen,
und hat, weil´s nicht vergammeln kann,
vielleicht noch lange Freude dran.
Hat ihn der Tod in seinen Krallen,
sind Fleisch und Knochen längst zerfallen,
dort in des Grabes Finsternis
bleibt eins erhalten: Sein Gebiss.
Silesio
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Frau Holle, sie lebt doch !!! / Winter 02 Punkt 21

Ach ihr meine super Schönen, Fröhlichen und Lieben,
unsere Greta hatte doch die Frau Holle abgeschrieben.
Alle dachten, die Alte, die brauchen wir nicht mehr
und das Schneelager ist ja eh schon sehr lange leer.

In Facebook kam der Sonderbericht Frau Holle ist tot,
vermutlich wurden die Berichterstatter da nicht einmal rot.
Frau Holle war durch diesen Bericht ein bisschen pikiert,
die Kollegen von Facebook haben sich nicht mal geniert.

Zuerst hatten viele die wenig genutzten Schlitten weggegeben,
unsere Kinder wandelten mit Smartphone auf digitalen Wegen.
Die Skier mit den alten Bindungen, die wollte auch keiner mehr,
kurz und knapp, man gab sie dann zum Brennholzhacken her.

Wegen fehlendem Schnee gab man sogar die neuesten Skier weg,
aus heutiger Sicht war das natürlich mächtig falsch und keck.
Mit Melancholie sah man im Fernsehen Winterbilder aus Tirol,
Winter in Nord Deutschland, das wird es kaum noch geben wohl.

Im Januar rieten uns die Wetterfrösche sogar zu Fahrradtouren,
gefühlt wechselten zwischen Minus 0 und Plus 0 die Temperaturen.
Vormittags der Himmel bedeckt, nachmittags kamen noch Wolken dazu,
es regnete viel und am Stück und unsere Natur kam nicht zur Ruh.

Als Ersatz zu dieser unmöglichen negativen Wetterlage,
bescherte Fräulein Corona uns Menschen leider positive Tage.
Virus, Inzidenz, Homeoffice, Quarantäne und Pandemie,
diese Begriffe kannten unsere Normalbürger eigentlich nie.

Ende Januar war bei uns die Stimmung, wie beim Jüngsten Gericht,
wie in den letzten Jahren, war noch kein Winterwetter in Sicht.
In Fachkreisen sprach man von Kapriolen und unmöglicher Gammelei,
man war sich fast einig, eigentlich ist es ein Fall für die Umweltpolizei.

Anfang Februar gab es dann eine Flocken Videokonferenz,
dem Flockenrat war klar, wir fördern eine Winterpräferenz.
Den Meckerköppen auf Erden, die immer nur reden sch… ,
die kriegen ab morgen erst mal 100 volle Tonnen Glatteis.

In den Tagen darauf machten sich dann Milliarden auf die Socken,
genau, vom Himmel hoch fielen die flockigsten aller Flocken.
Die ewigen alten Meckerköppe zogen zunächst ihre Köpfe ein,
unsere Ferienkinder, die fanden das aber recht cool und fein.

In den Berichten durften wir lesen, Schneechaos im Norden,
riesige Staus auf den Autobahnen, bei der DB große Sorgen.
Sofort drohten die Meckerer Frau Holle mit der Umweltpolizei,
Unsere Kluge befahl dann, am Aschermittwoch ist alles vorbei.
Ernestine Freifrau von Mollwitz






mageba
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CORONA, oder „Mach mit bleib Fit!'' 02/2021

Fast zwölf Monate bestimmt Corona unser Leben,
man fragt sich, ist das nun Grund einen zu heben?
Für uns Menschen ergeben sich daraus völlig neue Fragen,
keine Antworten, die wir in unserer Schule gelernt haben?

Cordona gibt euch jetzt mal einen super geilen Tipp,
und wenn ihr wollt, dann macht doch einfach mit.
Es war schon immer so, mit Fröhlichkeit im Herzen,
bekämpfst du auch die übelsten Corona Schmerzen.

Trittst du nach dem Malochen in deine Wohnung ein,
geh in den Keller und such eine Flasche vom roten Wein.
Gieß dir einen ordentlichen Schluck in ein Gläschen ein,
glaubt mir, später wirst du wie ein Baby neugeboren sein.

Von einem Oldi- Goldi jetzt mal ein ehrliches Wort,
versuchs doch mal ohne Verein mit Gymnastik und Sport.
Ein YouTube Fitnessprogramm ist meistens super Klasse,
deine Pfunde werden purzeln, bald bist du angesagte Rasse.

Ein regelmäßig durchgeführtes Übungs- Sportprogramm,
vernichtet dein Bauchfett garantiert Gramm für Gramm,
Wenn der Zeiger deiner Waage auch noch etwas klemmt,
dann mach dich frei vom selbst gestrickten Winterhemd.

Hast du einen Verwandten, Freund oder Liebhaber zu Haus,
dann hole doch aus deiner Schublade eine flotte CD heraus.
Bei Samba, Discofox und internationalen flotten Weisen,
werden du und deine Tanzpartner garantiert nicht vergreisen.

Nach 70 Tagen Lockdown musst du wirklich nicht verzagen,
wenn deine Haare dir wachsen gelockt über den Kragen.
Mach schnell ein Foto für deine Freunde, lach dich schief,
genau, so vertreibst du den lästigen deutschen Lockdownmief.

Tue es so wie Billy Boy, gestalte dein Leben völlig neu,
fang doch mal Kurioses an oder schlaf ne Nacht im Heu.
Zelebriere mit viel Lust deinen notwendigen Einkauf
und vor allem fahr nicht mit dem Auto, sondern lauf.

Genieße die Zeit und erschließe dir der Technik letzter Schrei,
greif zum Smartphone, Skype, nutze die Tage eh alles ist vorbei.
Streng dich mal an, es ist köstlich die Technik richtig zu nutzen,
sie wird dir mächtig helfen, deine verstaubte Seele neu zu putzen.

Corona brachte auf unserer Erde schon vieles zum wackeln,
drum sollten wir für Veränderungen auch nicht mehr fackeln.
Fehlentwicklungen in der Welt und bei uns sollten wir ausmerzen,
so vermeiden wir für die nächste Generation die Bauchschmerzen.
Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba
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