Knotenwelt
©Hans Hartmut Karg
2017
Wieder ein Knoten im Osten,
Obwohl Alexander ihn doch durchschlug.
Immer die Widerborsten,
Die kein Sanfter auf Erden mehr trug.
Wo der Mensch nicht als Einzelner gilt,
Wird Bedrohung zur Dauertortur,
Hebt das Böse sich selbst auf den Schild,
Ist Morden und Töten Richtschnur.
Wo bleiben die sanften Gesänge
Der Mädchen im grünenden Hain?
Wo sind die Laubengänge
Mit mediterranem Sein?
Wenn dort kein Vogel mehr singt,
Weil die Blüten längst ausgerissen,
Die Freiheit um Luft nur noch ringt,
Werden schmerzlich wir sie vermissen.
So entsteht dort die Knotenwelt,
Weil alles im Pulverdampf,
Wo der Rücken sich schmerzhaft schält,
Wenn alles nur Kampf und Krampf.
Damaskus, bleibe am Leben
Und züchte die Rosen neu,
Denn nur sie können Lebensmut geben
Und trennen das Korn von der Spreu.
*