Die Narben sind frisch, mein Herz es tut weh,
wenn ich dich hier tot im Sarg liegen seh´.
Ich wollte dir gern so vieles noch sagen,
sie zehrn nun an mir, die offenen Fragen.
Du hattest noch Zeit und bist doch gegangen,
das Denken es quält, es hält mich gefangen,
die Chance auf Leben, die wolltest du nicht,
du wähltest den Tod, als einzige Pflicht.
Warum und Wieso, ich möcht nur noch schrein,
ein Abschied wie dieser, wie konnte das sein,
der Krebs er hat dich, ich schwör dir, belogen,
er hat uns nur link ums Glück dreist betrogen.
Du sagtest mir ernsthaft, ich sollte nicht trauern,
nun weine ich doch, steh taub nur vor Mauern,
dein Leib ist längst kalt und die Seele auf Reisen,
dein Anblick er droht mich ins Dunkel zu reißen.
Du wolltest es nicht, den Krebs dort besiegen,
was hat dich so früh zum Tod nur getrieben?
Nun stehe ich hier, doch kannst du es sehn,
wie's aussieht in mir, mich etwas verstehn?
© Claudia Behrndt, 17.10.2007
(Für meine Mutti, die mit 67Jahren an Kehlkopfkrebs verstarb)