Himmelsblick
Der Himmel, den ich gerad´ betrachte,
scheint größer mir als je zuvor.
Mir ist als ob da jemand lachte,
den ich vor langer Zeit verlor.
Wahrscheinlich bist du jetzt da oben,
blickst ohne Groll auf mich herab.
Die Wolken haben sich verschoben,
war lang´ nicht mehr an deinem Grab.
Damals hat uns etwas verbunden,
unwirklich ist´s und lange her.
Du warst das Salz in vielen Wunden,
die heilten aus, die gibts nicht mehr.
Wir waren uns nur selten einig,
so mancher Streit hat uns entzweit.
So wurden uns´re Wege steinig
und unbegehbar mit der Zeit.
Doch seit du nicht mehr weilst auf Erden,
seh ich sehr oft mein eigenes Ich.
Nichts wird mehr so wie früher werden
und manchesmal vermiss´ ich dich.
© Hansjürgen Katzer, April 2005
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