Der Fremde

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ich sehe was, was ihr nicht seht,
weil ihr so schnell des Weges geht.
Ich bin mit Frauchen gerade spaziert,
da kam ein Auto anchauffiert.
Es roch zwar sehr markant,
ich habe den Fahrer nicht erkannt.
Mein Frauchen sagte zu mir: „Sitz!“
da erweiterte sich ein Fensterschlitz.

Sie steckte ihren Kopf hinein,
als wollte sie zum Fahrer schrei’n.
Doch lachten beide und küssten sich,
ich fand das reichlich liederlich.
Mein Herrchen lag im Krankenhaus
und sie zog sich vor nem andern aus.
Ich konnte in natura seh’ n,
wie frech doch ihre Warzen steh’ n.

Bei dieser Streichelart wurde mir klar,
dass der Mann mein Herrchen war.
Eben ganz gesund entlassen,
musste er zuerst sein Frauchen fassen.
Dann kam mein kurzer Name „Hein“
und schon sprang ich zum Fenster rein.
Jetzt liege ich hinter den beiden
und könnte sie beneiden.

25.02.2018 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Fremde

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25.02.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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