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Gedichte über Krankheit - Seite 113


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28 Tage manche Welt erschütterten

Viele würden mich gern fragen,
was ich erlebt in jenen Tagen.
Bringt es auch weder Sinn noch Nutz,
es steht unter europäischem Datenschutz.
Und damit es jeder weiß, weit und breit
brachte Corona noch mehr Leid.
Eine Reha hat sonst viel Licht und Schatten,
aber wir nur den Schnauzen Schinder umhatten.
Den Stoff durfte man über die Nase ziehn
und als 3.Mann im Fahrstuhl musste man flieh’n.
Mancher überlebte es beinahe nicht,
dass anfangs 3 Tage Quarantäne Pflicht.
Verboten war im Hsus das Singen,
es könnte die Viren auf Tempo bringen.
Dabei wartete an des Balkons Zinne
manches Licht auf seine Minne.
Da blieb nur die alte Alternative,
man schrieb Gedichte und Briefe.
Ich hätte gern ein paar Werke gesendet,
doch das W-LAN hat im Nirrwana geendet.
Doch Zukünftigen kann ich Trost anregen,
die Telekom ist beim Glasfaserkabel Verlegen.
Schwierig war oft die Rollstuhlreise,
denn Laub fiel Containerweise.
Die Häuserbewohner haben sich wenig geschunden,.
die Straßenreinigung war vielleicht noch nicht erfunden.
Was einst nachmittags gab als „Kaffee“ Kraft
hat man inzwischen abgeschafft.
Dafür aß man im Cafe am eigentlichen Orte
wunderbare Schwarzwälder Kirschentorte.
Im Haus ab es nur Tag und Nacht
Am Automaten Berliner Trinkwasserpracht.
Ich hab es getrunken und nicht geflucht,
denn vorher hatte ich Sirup gesucht.
Die Kartoffeln waren so lange geschält,
da hat nicht nur die Schale gefehlt.
Ich habe aufwändig eure Werke genossen
und dabei mein Passwort zerschossen.
Doch die Chefs der Gedichte –Oase
Zeigten mir keine lange Nase.
Sie beseitigten hemmende Schranken
und dafür möchte ich ihnen danken.

27.11.2020©Wolf-Rüdiger Guthmann


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